Von Wolf Stegemann
Vorbemerkung: Die Geschichte von Heimatvereinen chronologisch und erläuternd darzustellen, die vor 100 Jahren gegründet wurden oder noch älter sind, ist äußerst schwierig. Denn für viele Heimatvereine gibt es ein Problem – die Darstellung des Vereins in der Zeit des Nationalsozialismus. Meist werden Rückblicke von Mitgliedern des jeweiligen Heimatvereins zusammengetragen und die Schriften dann vom Heimatverein veröffentlicht. Daher findet der Leser diese dunkle Zeit in diesen Schriften entweder gar nicht vor oder nur verharmlosend und so dargestellt, als hätte es die Angleichung der Heimatvereine an nationalsozialistisches Gedankengut und Handeln und auch die bekannten NS-Personen in den jeweiligen Städten und Heimatvereinen überhaupt nicht gegeben, Namen und Fakten werden weggelassen – oft mit der Begründung, es gebe keine Unterlagen mehr, die seien im Krieg verbrannt. Für etliche bekannte Heimatvereine findet die Geschichte erst wieder ab 1945 statt und die Opfer waren dann nicht die Juden und Andersdenkende, sondern die Bürger durch die Bombardierung der Alliierten. Über das hier angedeutete Verhältnis Heimatvereine und Nationalsozialismus damals und heute gibt es inzwischen etliche wissenschaftliche Arbeiten. Während der NS-Herrschaft gab es wesentliche Ziele der NS-Führung, in den Heimatvereinen die Pflege von Führerkult und Volksgemeinschaft und die Wehrhaftmachung, also die Steigerung der Kriegsfähigkeit voranzutreiben. Weiterlesen