Rats-Beschluss zum Tisa-Brunnen: Replik des Brunnens soll auf dem Kirchplatz St. Agatha errichtet werden. Bislang liegt die Betonung auf dem Wort „soll“ – es bleibt abzuwarten!

Tisa-Brunnen ist irgendwann hinter dem Alten Rathaus zu sehen

Kommentar von Wolf Stegemann

Juli 2021 – Die Diskussion zum Thema „Tisa-Brunnen“, die mittlerweile auch ernsthaften Disputanten und Beteiligten auf „den Senkel“ geht, scheint sich dem Ende zu nähern, wenn nicht irgendwelche „Brunnenvergifter“ sich des Themas erneut annehmen. In der letzten Ratssitzung am Mittwoch haben die Lokalpolitiker sich mehrheitlich verständigt, dass der abgebaute Tisa-Brunnen als Nachbau auf dem Kirchplatz entstehen soll, also zwischen der Agathakirche und der Rückseite des Alten Rathauses. Abgesehen vom besseren Originalplatz vor dem Alten Rathaus ist der Platz hinterm Alten Rathaus erträglich. Dazu regte Pfarrer Dr. Stephan Rüdiger an: Da Tisa von der Schulenburg als Ursulinen-Schwester Paula einen starken Bezug zu Kirche und Glauben hatte, sei der Kirchplatz ein guter Ort für ihr Kunstwerk. Zudem könne der Brunnen dazu beitragen, diesen schönen Platz zu beleben. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Brunnen, Bürgermeister, Marktplatz, Rat und Verwaltung | Verschlagwortet mit | 2 Kommentare

Warum entstand über den abgebrochenen Tisa-Brunnen eine mittlerweile unerträgliche öffentliche Diskussion? Weil sie durch den Bürgermeister angetrieben wurde

Tisa von der Schulenburg (Sr. Paula) an ihrem zeitweise bepflanzten Brunnen

Ein nicht durchgängig ernst gemeinter glossierter Beitrag von Wolf Stegemann

29. Juni 2021. – Wer vor Tagen die Dorstener Lokalzeitung aufgeschlagen hatte, mochte von einem Antrag der SPD überrascht gewesen sein. Anstatt den Tisa-Brunnen in irgendeiner Form am Markt wieder aufzustellen, sollte ein neuer Brunnen am Platz der Deutschen Einheit entstehen – mit märchenhaften Figuren aus den Büchern der in Dorsten geborenen und in den USA lebenden Autorin Cornelia Funke. Hühner, Hexen, Käfer, Drachen. Der Brunnen sollte dann auch nach der Kinderbuchautorin benannt werden. Unwillkürlich mag der Leser auf das Datum der Zeitung geschaut haben – war es eine 1. April-Ausgabe oder war sie zum Karneval erschienen? Keineswegs.
Mittlerweile hat die von Bürgermeister Tobias Stockhoff forcierte öffentliche Diskussion, ob der Tisa-Brunnen wieder aufgebaut werden soll, ein Niveau erreicht, dass die Künstlerin und frühere Ehrenbürgerin Tisa von der Schulenburg herabsetzt und auch der Sache überhaupt nicht dient. Da werden über Facebook Informationen veröffentlicht, die falsch sind. Und es verwundert, dass diese Falschmeldungen von Leuten aufgegriffen werden, die es besser wissen bzw. besser wissen müssten. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Brunnen, Bürgermeister, Marktplatz, Politik, Tisa von der | Verschlagwortet mit | 2 Kommentare

Neuer Missbrauchsfall der Dorstener Franziskaner bekannt: Ein 12-Jähriger, missbraucht in den 1960er-Jahren, litt sein Leben lang an einer posttraumatischen Belastungsstörung – 2015 nahm er sich das Leben

Von Wolf Stegemann

24. Juni 2021. – Nachdem vor etwa zwei Jahren in „Dorsten-transparent“ veröffentlicht wurde, dass in den 1960er-Jahren Pater Heribert Griesenbrock einen im Internat des Klosters wohnenden schutzbefohlenen Schüler sexuell missbraucht hatte, ist jetzt ein zweiter besonders tragischer Fall bekanntgeworden. Der „Dorsten-transparent“-Redaktion wurden Namen und Daten der betroffenen Person übermittelt, die wir auf Bitte der Familienangehörigen nicht veröffentlichen. Lediglich die Geschichte. Ein Junge, Jahrgang 1949, wurde als 12-Jähriger im Internat von einem Franziskaner-Geistlichen missbraucht. Wohl erst viel später vertraute er sich seinen Eltern an, die heute nicht mehr leben, und seinen Geschwistern. Der Junge erzählte, dass er missbraucht wurde und welche sexuellen Handlungen er auf Geheiß des Franziskanerpaters vornehmen musste. Den Namen seines geistlichen Missetäters nannte er aber nicht. Wenn er von ihm sprach, dann nannte er ihn nur „das Schwein“. Der Junge, der laut der Schwester ein sehr hübscher Junge war, versuchte immer wieder, seinen sexuellen Missbrauch zu verwinden, was ihm allerdings zeit seines Lebens nicht gelang, wie vielen anderen Opfer auch nicht. Immer wieder musste er als junger Mann wie auch in den weiteren Jahrzehnten, als er schon verheiratet war und eine eigene Familie hatte, wegen seiner posttraumatischen Belastungsstörungen psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, wenn die bösen Erinnerungen wieder hochkamen. Zuletzt im Jahr 2015, als er sich 66-jährig durch Erhängen das Leben nahm.
„Dorsten-transparent“ kam über Umwege in den Besitz dieser Informationen. Eine nicht in Dorsten ansässige Schwester des Missbrauchsopfers hatte die Geschichte des weiteren Missbrauchsopfers im Franziskanerinternat (Gerhard Pöttgen), in „Dorsten-transparent“ gelesen. So wurde ihr die tragische Geschichte ihres Bruders wieder gegenwärtig – und  erzählte sie uns dann. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Franziskaner, MIssbräuche, Sex | Verschlagwortet mit , | Hinterlasse einen Kommentar

Was macht eigentlich … Dr. Bert Risthaus? Der Lembecker Jurist war Bürgermeister von Ascheberg. Nach Dorsten zieht es ihn immer wieder – auch zum Kartenspielen

Von Wolf Stegemann

Er war Bürgermeister der Gemeinde Ascheberg. Als solcher widmete er sich besonders der Modernisierung der freiwilligen Feuerwehr, der Ortskerngestaltung, den bedarfsgerechten neuen Wohn- und Gewerbegebieten sowie dem Umbau der Aula Herbern zu einer attraktiven Gemeindehalle. Er gründete mit der örtlichen Profilschule die erste Gemeinschaftsschule in Nordrhein-Westfalen als Vorbild der Sekundarschulform. Unter seiner Leitung erhielt Ascheberg als eine der ersten Gemeinden in ganz Nordwest-Deutschland ein vollständig flächendeckendes Glasfasernetz. Zu einer dritten Amtszeit trat er nicht mehr an, sondern wechselte beruflich als juristischer Mitarbeiter zum DRK-Kreisverband Coesfeld. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Das Porträt, Lembeck, Politik | Verschlagwortet mit , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Viele Fragen sind noch offen – Wird der Tisa-Brunnen auf dem Marktplatz wieder aufgebaut oder bleibt er verschwunden? Der städtische Kunstbeirat will ihn offensichtlich nicht mehr haben!

Tisa (Sr. Paula) an ihrem zeitweise bepflanzten Brunnen

Von Wolf Stegemann

10. Juni 2021. – „Demokratie“ und „Respekt“ stehen auf der seit Jahren propagierten Agenda von Bürgermeister Tobias Stockhoff, der keine Gelegenheit auslässt, den Dorstenern zu erklären, was Demokratie und Respekt bedeuten. Daran werden die Bürger in Presseerklärungen, auf Flugblättern, Plakaten, in städtischen Email-Anhängen und hin und wieder weit sichtbar auf großer Stoffbande am Alten Rathaus erinnert. Da im Dorstener Rathaus Demokratie gepflegt wird und sicherlich die meisten Bürger sich respektvoll verhalten, bleibt die Frage, warum in Dorsten so vehement auf Demokratie und Respekt aufmerksam gemacht wird.  Achselzucken! Vielleicht derzeit eben „echt Dorsten!“ Wie dem auch sei. Der Umgang städtischer Politiker und Gremien mit dem verschwundenen Tisa-Brunnen und der Frage, ob er als Replik wieder aufgebaut werden soll, als ein im Geiste Tisas ähnlicher Brunnen oder der Brunnen ganz verschwinden soll, hat was mit demokratischen Meinungsprozessen und Respekt vor der verstorbenen Künstlerin und gewesenen Ehrenbürgerin Tisa von der Schulenburg zu tun. Eigentlich ist der demokratische Gedanken- und Abstimmungsprozess schon längst entschieden: Eine Replik soll entstehen. Die Mehrheit der befragten Dorstener ist dafür, das haben die Umfragen und Leserbriefe der „Dorstener Zeitung“ ergeben. Dass Unternehmer-Funktionäre aus wirtschaftlichen Gründen gegen die Aufstellung eines neuen Brunnens waren, weil sie dafür mehr gastronomische Tische aufstellen und im Winter die Eisbahn verbreitern könnten, sagen sie selbst. Das überrascht auch nicht, denn die anstehende Frage, ob Brunnen oder wie, ist eine wichtige städtische kulturelle Frage. Und die hat auch was mit Respekt vor der Person der Künstlerin zu tun. Allerdings hat der mehrheitliche Beschluss des städtischen Kunstbeirats überrascht, dass der Brunnen nicht wieder aufgebaut werden soll. Die „Dorstener Zeitung“ berichtete am 10. Juni, dass Einzelheiten zu dem Beschluss nicht zu erfahren waren. Sie zitiert Ludger Böhne, den Pressesprecher der Stadt: „Im Augenblick möchten wir aus der gestrigen Sitzung des Beirates nichts berichten.“ Nur so viel: „Die Diskussion war sehr facettenreich, das Ergebnis ist komplex und lässt sich nicht auf die Frage reduzieren, ob eine Replik oder ein neuer Brunnen errichtet wird und lässt sich auch nicht in wenigen Sätzen zusammenfassen.“ Die Entscheidung liegt jetzt beim Rat der Stadt Dorsten, die mit großer Skepsis zu erwarten ist. Denn schon im Vorfeld war von der Ratsspitze immer wieder „zwischen den Zeilen“ zu hören, dass er weg soll. Und so wäre es keine Überraschung, wenn Ende Juni auch der Rat so entscheiden würde. Allerdings dann gegen den „demokratisch“ mehrheitlichen Willen der Einwohner. – Das Foto von Holger Steffe zeigt den Brunnen wie er 1996 einmal war. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Brunnen, Bürgermeister, Marktplatz | Verschlagwortet mit | 6 Kommentare

In eigener Sache: Führende Ratspolitiker diskreditieren neuerdings dieses Online-Magazin als DORSTEN-intransparent und die Autoren als „intransparent-Trompeter“ – eine Entgegnung

Von Helmut Frenzel

5.  Juni 2021. – Das Online-Magazin DORSTEN-transparent gibt es seit 2012. Seither haben wir fast 500 Artikel veröffentlicht. Wir, das sind die Autoren und zugleich Herausgeber des Online-Magazins. In unseren Artikeln halten wir uns an die presserechtlichen Vorschriften des Pressegesetzes NRW. In jedem der Artikel geben wir uns mit dem Namen zu erkennen und verstecken uns nicht hinter einem erfundenen Namen, wie vielfach in den sozialen Medien. Wir stehen mit unserem Namen ein für das, was wir schreiben. Wir sind parteipolitisch unabhängig und schreiben ohne Erwerbsabsicht und tun dies ehrenamtlich. In den vergangenen Jahren haben wir ein breites Themenspektrum bedient, darunter Geschichtliches, Kulturelles, Bildung, Pflege des Stadtbildes, Wirtschaft, Porträts von interessanten oder wichtigen Dorstenern, auch Aktuelles und nicht zuletzt Kommunalpolitisches. Im Themenfeld Kommunalpolitik beschäftigten wir uns vornehmlich mit Sachverhalten aus dem Bereich Haushalt und Finanzen. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Medien, Meinungsbildung, Politik, Presse / Journalismus, Rat und Verwaltung, Städtischer Haushalt, Verschuldung | Verschlagwortet mit , , , | 3 Kommentare

Mit „Echt Dorsten“ soll künftig u. a. für Kultur, Dorsten am Wasser und im Grünen und für die Vielfalt geworben werden. Doch was bedeutet „echt Dorsten“ und was ist hier echt?

Kommentierende Betrachtung von Wolf Stegemann

27. Mai 2021. – In Dorsten ist in letzter Zeit so allerhand in Gang gesetzt worden, um die Stadt nach außen hin werbemäßig in ein besseres Licht zu stellen. So soll die Stadt auch für den Tourismus erschlossen werden. Ohne Zweifel hat Dorsten schöne Ecken und Plätze. So an der Lippe oder das viele Grün zwischen den auseinandergezogenen Stadtteilen. Doch das haben andere Städte auch. Das Problem, dass Dorsten kein Alleinstellungsmerkmal hat, mit dem die Stadt für Touristen attraktiv gemacht werden kann, ist nicht neu. Doch die Stadtverwaltung gibt nicht auf, immer wieder Neues zu entdecken, um die Stadt nach außen hin als etwas Besonderes darzustellen, Aber gibt es dieses Besondere überhaupt? Der neueste ernstgemeinte Versuch besteht darin, die Stadt – und das, was in ihr passiert – als „echt“ zu bezeichnen, obwohl niemand behauptet, um dies augenzwinkernd anzumerken, dass es Dorsten nicht gibt, wie es manche von Bielefeld behaupten. Übrigens benutzt Duisburg den Slogan „Duisburg ist echt“, eine Reaktion auf Bielefeld? Weiterlesen

Veröffentlicht unter Echt Dorsten, Rat und Verwaltung, Skurriles, Sprache | Verschlagwortet mit , , | 13 Kommentare