8. Mai 1945 Kriegsende: 400 Postämter beförderten über 40 Milliarden Feldpostbriefe – Sie waren „Waffen“ und sind Zeitdokumente. Briefe der Familie Schr. zwischen Dorsten und der Front

Feldpostbrief Familie Schröter aus Holsterhausen

Von Wolf Stegemann

8. Mai 2020. – Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg beendet und mit der Niederlage Deutschlands auch der Nationalsozialismus. Es war ein Krieg, in dem die Deutschen sechs Jahre lang Europa mit Krieg und kriegerischen Verbrechen überzogen hatten. Für Dorsten und andere Regionen war der Krieg bereits Wochen vorher beendet. Er brachte den Familien großes Leid. Viel davon ist in den Feldpostbriefen zu lesen, die zwischen den Familienmitgliedern an der Front und denen in der Heimat geschrieben wurden. Immer wieder finden Kinder oder Enkelkinder in Schubladen solche verstaubte und etwa 80 Jahre alten Feldpostbriefe, private Zeugnisse des Krieges. – Schon einen Tag nach Beginn des Zweiten Weltkriegs, am 2. September 1939, nahm eine Institution die Arbeit auf, die laut Heeresdienstvorschrift 84 (H. Div.) im besten Amtsdeutsch so beschrieben wurde:

„Das Feldpostwesen ist ein Versorgungsgebiet der Kriegswehrmacht und dient der Postversorgung der Kriegswehrmacht im Verkehr mit der Heimat und innerhalb der Kriegswehrmacht.“ Weiterlesen

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Was macht eigentlich … der ehemalige Petrinum-Schüler Andreas Heidtmann? Der Pianist, Philosoph, Schriftsteller, Verleger und Preisträger beschreibt in seinem neuen Roman auch seine Jugend in Schermbeck und Dorsten

Ehemaliger Petrinumschüler Andreas Heidtmann 2019; Foto: Sascha Kokot

Von Wolf Stegemann

30. April 2020. – Was haben Hünxe, Schermbeck, Dorsten, Köln, Berlin und Leipzig gemeinsam? Mit den ersten drei Orten könnte man schon Zusammenhänge finden, doch mit den anderen drei Städten? Da findet man den Lektor, Lyriker, Romanschriftsteller, Herausgeber und Pianisten Andreas Heidtmann, dessen Leben 1961 in Hünxe begann und der in Leipzig von der literarischen und über Leipzig hinausreichenden Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Dazwischen liegen 59 Jahre, die er in Schermbeck, Dorsten, Köln und Berlin verbrachte. Sein neuestes Projekt ist ein im Steidl Verlag herausgegebener Roman, der sich unter dem Titel „Wie wir uns lange Zeit nicht küssten, als ABBA berühmt wurde“ verklausuliert mit seinem Leben befasst. Mit seinem Leben als Schüler der Grundschule in Schermbeck, das er in seinem Roman Lippfeld nennt, und als Gymnasiast des Petrinum in Dorsten. Er beschreibt ausführlich und romanhaft seine gedanklichen und tatsächlichen Auseinandersetzungen mit seinen Lehrern. Weiterlesen

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Das bittere Ende der Haushaltssanierung: Durch die Corona-Krise verursachte hohe Einnahmenausfälle belasten die städtischen Finanzen. Das verheißt für die Bürger nichts Gutes

Geschlossene Läden und Gastronomie überall in der Stadt – herbe Steuerverluste; Foto: Frenzel

Von Helmut Frenzel

24. April 2020. – Mit der schrittweisen Lockerung der staatlichen Einschränkungen, die Wirtschaft und Gesellschaft zur Bekämpfung der Corona-Pandemie auferlegt wurden, wird die Frage in den Vordergrund rücken, welche Auswirkungen die Maßnahmen auf die Finanzlage von Städten und Gemeinden haben. Das Herunterfahren von Teilen der Wirtschaft bedeutet den Ausfall von Wirtschaftsleistung und damit von Steuereinnahmen. Wenn die Wirtschaftsleistung sinkt, fallen Umsätze aus und es sinken Einkommen und Gewinne. In der Folge sinken auch die Erträge aus Umsatzsteuer, Einkommen- und Gewerbesteuer. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Gemeindefinanzen. Die Gewerbesteuer ist eine Gemeindesteuer, an Umsatz- und Einkommensteuer sind die Gemeinden mit einem Prozentsatz beteiligt. Zudem fallen andere Einnahmen weg wie zum Beispiel die Eintrittsgelder für das geschlossene Freizeitbad Atlantis, während die Kosten nicht nur dort weiterlaufen oder sogar steigen. Weiterlesen

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Das Kreuz, Hinrichtungsgestell in der jüdisch-römischen Zeit, an dem Jesus starb, wurde zum allgegenwärtigen Symbol der Kirche und Teil etlicher Flüche und Redewendungen

Kreuzigung – Gemälde von Fedor Bronnikov

Karfreitagsgedanken von Wolf Stegemann

8. April 2020. – Wenn man an Ostern denkt, denkt man an die hinter dem Schrank oder unterm Busch im Garten versteckten bunten Ostereier, die der Osterhase dort für Kinder versteckt hat. Zugleich ist das Ei ein buntes Symbol für das Leben. Dennoch kommen sie entweder in die Suppe oder in den Teig, und wenn sie aus Schokolade sind, als Kalorienbombe in den Magen. Zu Ostern gibt es noch das Osterfeuer, seit heidnischer Germanenzeit ein Sinnbild neu erwachten Lebens. Und zur Osterzeit mit den bunten Eiern im Nest entsteht auch immer wieder unter Kindern ein Streit, wer denn nun die Eier gelegt hat, der Hase oder das Huhn. Na ja, vielleicht auch Mama und Papa – zumindest ins Nest. Weiterlesen

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Zurückgeblättert: Bismarck-Turm – Das hölzerne Bauwerk am Freudenberg wurde vor 100 Jahren abgerissen. Es stand nur sieben Jahre lang

Der frühere Bismarck-Turm am Freudenberg; Zeichnung von Anna Wichelhaus

Von Wolf Stegemann

Die bisherigen Bundeskanzler und die amtierende Kanzlerin könnten neidisch auf den deutschen Reichskanzler Bismarck sein, denn überall in Deutschland stehen zur Erinnerung an ihn Türme, bis zu 45 Meter hoch, nur ihm gewidmet, auch heute noch. Die meisten wurden in den  Jahren nach seinem Tod gebaut. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Kaiserreichs stand der Reichsgründer in der hohen Gunst der Bevölkerung, der Lehrer und Heimatvereinen. Es entstand ein Bismarckkult bereits gleich nach der Reichsgründung 1871, der sich nach der Entlassung Bismarcks durch Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1890 verstärkte. Die Idee, Bismarcktürme zu errichten, geht auf bismarckverrückte Studenten zurück, die einen Architekturwettbewerb ausschrieben und die Gemeinden aufforderten, so einen Turm zu bauen. Weiterlesen

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Hamstern von Toilettenpapier: Ein psychologisches Problem der Käufer? Ein Blick in die Geschichte, mit was sich die Menschen im Lauf der Jahrhunderte ihren Po abgewischt haben

Nicht ganz ernstgemeinter Essay von Wolf Stegemann

19. März 2020. – Das Toilettenpapier scheint der Deutschen liebstes Kind zu sein. Während der derzeitigen Hamsterkäufer wegen der Coronavirus-Pandemie hat sich dies herausgestellt. Die Deutsche Presseagentur und die Frankfurter Rundschau berichteten, dass – der Bevölkerungszahl angeglichen – die Deutschen bislang in Europa das meiste Klopapier zusammengehamstert haben – neben Mehl. Die Franzosen Rotwein und Käse. Von Kondomen war auch die Rede, aber weit abgeschlagen. Die Niederländer hamsterten Käse und Haschisch (da die erlaubten Hasch-Cafés geschlossen sind), die Italiener Grappa und Espresso. Weiterlesen

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Warum Leseschwächen der Kinder? Bankrotterklärung eines Schulleiters: Wenn Grundschüler nicht lesen oder Texte nicht verstehen können, sind dann die Eltern schuld?

Kommentar von Helmut Frenzel

12. März 2020. – Jetzt ist es heraus. Der Leiter der Grundschule St. Agatha, Herbert Rentmeister, hat allen die Augen geöffnet. Manche Grundschüler (oder sind es viele?) können nicht lesen und manche (oder sind das auch viele?), die lesen können, verstehen das Gelesene nicht. Dass das so ist, daran sind die Eltern schuld. Sie spielen zu wenig mit ihren Kindern oder lesen ihnen zu selten oder gar nicht vor. Um Sprache zu erschließen und einen Wortschatz zu bilden, müssten die Kinder schon in der Vorschulzeit mit Spielen und Vorlesen motiviert werden. So steht es in einem Bericht der „Dorstener Zeitung“ vom 7. März 2020.

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