Eigene und wiedergegebene Meinungsäußerungen von Wolf Stegemann
1. September 2020. – Die „Dorstener Zeitung“ veröffentlicht derzeit die Ergebnisse ihrer Online-Umfragen, inwieweit die Leser der Zeitung zufrieden sind mit der Arbeit der Stadtverwaltung in den unterschiedlichen Bereichen. Mehrheitlich positiv regierten Leser jetzt zum Thema Kindertagesstätten (Kitas). Rund 10 Prozent sind mit den Betreuungsangeboten voll und ganz zufrieden, die weiteren Prozente teilen sich auf in eingeschränkte bis zur vollständigen Ablehnung (7 Prozent). Auf den fehlenden Bedarf an Kitas reagierte die Stadt schon im letzten Jahr mit dem Bau von vier Kindertagesstätten in Wulfen-Barkenberg, Hervest, auf der Hardt und in Holsterhausen.Hätte die Lokalzeitung eine Umfrage gemacht, wie das Gebäude der im Bau befindlichen und fast fertigen Kindertagesstätte in Holsterhausen gefällt, wäre die Stadt als Bauherr vermutlich total durchgefallen. Denn bei den nahen und weiteren Anliegern sowie bei den Passanten ist sie schon durchgefallen. Was die Stadt beziehungsweise das zuständige Amt auf der ehemaligen Grünoase mit altem Baumbestand (teilweise gefällt) fabriziert, ähnelt einem dunklen langgestreckten Bunker. Entsprechend sind die Kommentare der Frauen und Männer, die daran vorbeigehen und eben wegen der Bauweise kopfschüttelnd stehen bleiben. „Wer hat das denn gemacht, der hat wohl keine Kinder, sonst würde hier kein so dunkler Bunker stehen!“ Solche und ähnliche Kritiken sind seit Monaten zu hören. „Kinder brauchen doch was Helles, was Freundliches, in das sie gehen und nicht in ein solches dunkles Haus!“ (ebenfalls wörtlich zitiert). Eine etwa 90-jährige Dame: „Puhhh, und das für Kinder? Und dann die langen Mauern mit diesem dunklen Klinkerstein, einfach schrecklich!“
Alter Baumbestand lockert auf
In der Tat, es ist wirklich verwunderlich, dass eine Kindertagesstätte in Form eines Bunkers (900 qm) von der Verwaltung und der Lokalpolitik in dieser Bauweise überhaupt genehmigt oder von einem Architekt so entworfen wurde. Die gleichförmige, mit anthrazitdunkelroten Backsteine belegte Hausfront, nur von wenigen gleichförmigen Türen oder Fenstern unterbrochen, die in dieser Mauer wie Luken aussehen, ist so lang wie vier gegenüberliegende Wohnhäuser samt der sie umgebenden Gärtchen: Das verstärkt das bunkerähnliche Aussehen, auch wenn grüner Baumbestand den Anblick etwas auflockert. Nicht alles, was vor Ort im Gespräch mit den Anwohnern und den Passanten kopfschüttelnd wiedergegeben wurde, kann und soll hier veröffentlicht werden. Bürgermeister Tobias Stockhoff ist in einem You-Tube-Video im Internet zu sehen, wie er vor der Holsterhausener Baustelle steht und erklärt, dass vier neue städtische Kindertagesstätten entstehen.
Es wird verkehrstechnische Probleme geben
Wenn die Holsterhausener Kita ihren Betrieb aufnimmt, wird für auf die direkten Anwohner sowie die Mütter und Väter ein anderes Problem zukommen, wenn sie ihre Kinder mit dem Auto zur Kita bringen und wieder abholen. Wo können sie halten, wenn sie nicht den Durchgangsverkehr und die Anwohner in den engen, die Kita umgebenden Straßen mit An- und Abfahrten belästigen wollen? Denn einen entsprechenden Parkraum gibt es an den drei Anwohnerstraßen Wennemarstraße, Antoniusstraße und Breslauer Straße nicht. Es sind enge Straßen. Die Wennemarstraße wird meist nur für den Anliegerverkehr benutzt, die beiden anderen Straße sind nicht viel breiter und von den Anwohnern stark beparkt. Zudem hält hier auch noch der Linienbus und hat mit den parkenden Autos der Anwohner oft große Schwierigkeiten. Und jetzt kommen noch die Eltern dazu, die ihre Kinder zur Kita bringen und abholen. Der danebenliegende öffentliche Spielplatz, soll erhalten bleiben und teils als Spielplatz der Kita zugeordnet werden. Immerhin wird diese Kindertagesstätte von 80 Kindern besucht, davon sind 62 Kinder über drei Jahre und 18 darunter. Bleibt zu hoffen, dass Eltern ihre Kinder mit dem Fahrrad zum Antoniusplatz bringen, der vor 1945 Holsterhausens Marktplatz war, denn er liegt etwa in der Mitte zwischen Holsterhausen-Dorf und Holsterhausen-Kolonie, wie man früher sagte und heute hin und wieder noch hört.