W. St. – Durch den Klimawandel begünstigte Waldbrände vernichteten 2022 weltweit doppelt so viel Baumbestand wie noch vor 20 Jahren. Jede Minute wurde eine Fläche von 16 Fußballfeldern durch Feuer zerstört, wie aus einer Studie der US-Universität Maryland hervorgeht. Die Studie ergab, dass seit 2001 jedes Jahr schätzungsweise zusätzlich drei Millionen Hektar Wald durch Feuer vernichtet werden – eine Fläche so groß wie Belgien. Die Daten zeigen, dass 2021 eines der schlimmsten Waldbrand-Jahre seit der Jahrhundertwende war – weltweit gingen 9,3 Millionen Hektar Baumbestand verloren. Das ist mehr als ein Drittel des gesamten Baumverlustes im vergangenen Jahr, wie die erhobenen Daten zeigen. Weitere Faktoren waren Waldrodung und Schädlinge. In Westeuropa gab es 2022 so viele Brände wie nie zuvor, wie der EU-Satellitenüberwachungsdienst mitteilte. In Frankreich, Spanien und Portugal gingen Zehntausende Hektar Wald verloren. Den Forschern zufolge ist der Klimawandel wahrscheinlich eine „Hauptursache“ für die zunehmenden Brände, natürlich auch, die Situation nutzend, Brandstiftung. Extreme Hitzewellen, die Wälder austrocknen, sind heute fünfmal wahrscheinlicher als noch vor 150 Jahren. Das Wetter im Juni, Juli und teilweise im August war geprägt von extremer Hitze und Trockenheit und war besonders sonnenreich. An den hohen Temperaturen waren in Deutschland laut einem Bericht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) warme Luftmassen „zwischen einem Tief über der Biskaya und einem Hoch über dem Alpenraum, die aus Nordafrika nach Mitteleuropa geströmt waren“. Auch dem Zeitungsleser in Dorsten fiel auf, dass wohl in keinem Zeitraum zuvor so viele Meldungen über hitze- bzw. brandstiftungsbedingte Flächen- und Waldbrände in und rund um Dorsten zu lesen waren, wie in den Frühjahrs- und Sommermonaten 2022.
Sonne und Brandstifter verursachten die Brände
26. Juli: Brandstifter? Polizei nimmt 19-Jährigen aus Haltern fest. Nach dem Scheunenbrand an der Lipphöfestraße in Marl hatte die Polizei noch am Samstag (23. Juli) einen 19-Jährigen aus Haltern festgenommen. Gab es einen Zusammenhang zu Bränden in Marl, Dorsten, Haltern? Am Samstagabend (23. Juli) rückten vier Löschzüge um 22.17 Uhr zur Lipphöfestraße aus. Hier brannte jede Menge Müll in einer leer stehenden Scheune. Die Einsatzkräfte hatten das Feuer jedoch schnell unter Kontrolle. Vieles deutete direkt auf Brandstiftung hin. Der festgenommene 19-jährige Tatverdächtige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aus dem Gewahrsam entlassen. Die Ermittlungen dauerten an. In den vergangenen Wochen, so die Pressestelle der Polizei, kam es im Bereich um Haltern am See, Dorsten und Marl zu mehreren Branddelikten, bei denen die Brandermittler – zumindest teilweise – von einer vorsätzlichen Brandstiftung ausgingen. Ob es sich in dem einen oder anderen Fall nicht auch um eine Selbstentzündung aufgrund der Wetterlage handeln könnte, konnte noch nicht abschließend gesagt werden. Die Ermittlungen und Auswertungen dauerten an.
15. August: Drei Flächenbrände im Stadtgebiet. Gleich drei Flächenbrände, unter anderem an einer Schule, musste die Feuerwehr in Dorsten am 15. August 2022 bekämpfen. Zunächst brannte es auf dem Schulhof der Gesamtschule Wulfen in Barkenberg. Hier hatte der Hausmeister bereits mit zwei Feuerlöschern versucht, den Brand in den Griff zu bekommen. Die alarmierte Feuerwehr aus Wulfen und von der Hauptwache konnte den Brand dann endgültig löschen. – Kurze Zeit später, gegen 20 Uhr, brannte es gleich zweimal entlang der L 608 zwischen Hervest und der Lippe. Da sich die hauptamtliche Wache zu diesem Zeitpunkt in einem anderen Einsatz befand – es musste ein abgeknickter Baum im Bereich der Dreckerstraße in Holsterhausen beseitigt werden –, arbeiteten freiwillige Einsatzkräfte vom Löschzug Hervest 1 und Hervest-Dorf diese beiden Einsatzstellen ab. Auch hier hatten bereits Passanten versucht, das Feuer zu bekämpfen (DZ vom 17. Aug. 2022).
18. August: Vier Brände in Altendorf-Ulfkotte – Brandstiftung? Wieder brannte es am 18. August 2022 in kurzen Abständen an mehreren Stellen in Altendorf-Ulfkotte. Brandstiftung oder Selbstentzündung? Die Ermittlungen der Brandursachen durch die Polizei dauerten an. Diese sind noch ungeklärt. Brandstiftung konnte nicht ausgeschlossen werden, aber es konnte sich auch um Selbstentzündungen gehandelt haben. Die Brände in Altendorf-Ulfkotte bekam die Feuerwehr zügig in den Griff. Verletzt wurde niemand. Vier Wochen vorher brannte es schon einmal mehrfach kurz hintereinander in Altendorf-Ulfkotte, unter anderem innerhalb von drei Stunden mitten in der Nacht an ein und derselben Stelle.
19./20. August: Feuerwehr musste zu drei Waldbränden ausrücken. Zu drei Waldbränden musste die Feuerwehr am Freitag und Samstag (19./20. August) rund um Mitternacht ausrücken. Offenbar waren die Feuer absichtlich gelegt worden. Die Polizei ermittelte wegen Brandstiftung. Um 20.37 Uhr wurde die Feuerwehr zum Söltener Landweg gerufen, kurz vor Mitternacht ging es dann in gleicher Mission zum Steinweg. Beide Brände konnten schnell gelöscht werden. Kurz nach Mitternacht erfolgte dann die Alarmierung vom Präsenkamp. Dort hatte ein aufmerksamer Radfahrer das Feuer frühzeitig bemerkt und die Feuerwehr und den Grundstücksbesitzer alarmiert. Bevor der Löschzug vor Ort eintraf, hatten Radfahrer und ein Landwirt schon weiteres brennbares Material beiseite geschafft, sodass sich der Brand nicht ausweiten konnte. Die Feuerwehr ging davon aus, dass es sich in allen Fällen um Brandstiftung handelte und benachrichtigte die Polizei. Ermittlungen wurden eingeleitet (Quelle: pb / blu in DZ vom 22. Aug. 2022).
20./21. August: Großes Strohlager brannte in Lembeck. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (20./21. August) kam es gegen 2:30 Uhr im Dorstener Ortsteil Lembeck zum Brand eines großen Strohlagers. Die zahlreichen Strohballen waren am Waldrand im Bereich der Straße Strock gelagert. Unmittelbar hinter dem Waldstück, nur getrennt durch die kleine Straße, lagen zwei größere Bauernhöfe. Unter anderem waren hier auch Tiere untergebracht und weitere Strohballen gelagert, die vom Rauch bzw. vom Funkenflug stark gefährdet waren. Der Feuerschein war mitten in der Nacht weithin sichtbar. Direkt nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr wurde ein umfassender Löschangriff aufgebaut, um eine Ausbreitung des Feuers auf das Waldstück und die Gebäude zu verhindern. Auch die Landwirte halfen bei der Brandbekämpfung mit. So wurden auch eine Beregnungsanlage für die Feldbewässerung und ein Tiefenbrunnen der Feuerwehr für die Löschmaßnahmen angeboten. Zusätzlich wurde ein Radlader von der Feuerwehr bestellt, der das brennende Strohlager nach und nach auf ein großes Feld fuhr. Hier konnte das Stroh dann kontrolliert abbrennen. Die Polizei erschien ebenfalls vor Ort und nahm die ersten Ermittlungen auf. Brandstiftung kann nicht ausgeschlossen werden. Der Brandgeruch war bis nach Barkenberg zu riechen. Dort riefen besorgte Menschen bei der Feuerwehr an (Quelle: blu in DZ vom 22. Aug.2022).
23. August: 25.000 qm Wald brannten an der A 31 / B 224. Wegen eines Waldbrands an der A 31 und B 224 wurden die Dorstener Hauptwache sowie die Löschzüge Holsterhausen und Altstadt am Dienstag (23. August) gegen 16.15 Uhr alarmiert. Zugleich war der Brand dem Revierförster vom Feuerwachturm gemeldet worden. Zunächst ging man noch von einem einfachen Flächenbrand aus. Der entpuppte sich aber als ein Waldbrand auf 25.000 Quadratmetern Fläche im Waldgebiet in der Üfter Mark. Alle Löschzüge Dorstens waren im Einsatz – ebenso Löschzüge aus Schermbeck, Raesfeld und Erle, Borken und Heiden. Der Waldbrand war vermutlich durch einen Böschungsbrand an der A 31 entstanden. Durch südöstliche Winde war das Feuer angeheizt worden und hatte mit Funkenflug die B 224 übersprungen. Überwiegend Laubholz, weniger Nadelholz war betroffen. Die B 224 wurde für den Autoverkehr zwischen Freudenberg und Erle und die A 31 zwischen Freudenberg und Lembeck gesperrt, da die Einsatzkräfte das Feuer auch von der Autobahn aus bekämpften. Es brannte zu beiden Seiten der B 224 im Waldgebiet Üfter Mark zwischen dem Freudenberg und Erle auf Schermbecker Gebiet. Nordöstlich der B 224 gelang es den Einsatzkräften zuerst, das Feuer einzudämmen. Anschließend konzentrierten sich die Feuerwehrleute auf die südwestliche Seite an der B 224 und bekamen auch dort das Feuer in den Griff.
Ermittler der Polizei suchten indes am Mittwochmorgen nach der Ursache, die zu dem Waldbrand an der A 31 und B 224 geführt hat. „Die Polizei konnte keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung finden. Auch ein technischer Defekt wird als Ursache ausgeschlossen“, so der Bericht der Kreispolizeibehörde Wesel. Die Ermittler gehen vielmehr von Fahrlässigkeit aus: Es sei nicht auszuschließen, dass der Brand des Waldstücks durch eine weggeworfene Zigarettenkippe aus einem vorbeifahrenden Auto oder Lkw oder eine herumliegende Glasscherbe entstanden sei.
Die Feuerwehr kam nicht zur Ruhe. Nur kurz nach dem Waldbrand am Freudenberg rückten die Einsatzkräfte am Dienstag (23. August) nach Wulfen aus. Diesmal war auch die Polizei dabei. Kurz nach Mitternacht wurden die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr alarmiert, dass es im Bereich Kippheide brennt. Der Feuerschein war weithin sichtbar. Neben den hauptamtlichen Kräften rückten der Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr und auch ein Großaufgebot der Polizei aus. Auch einen Hubschrauber setzte die Polizei ein. Denn wegen der vielen Brände der letzten Wochen sind auch die Ordnungshüter alarmiert. An der Kippheide brannte ein Kaminholzstapel in einer Waldschonung, der, so die Vermutung der Polizei, vermutlich angezündet worden war. „Es gibt Hinweise auf Brandstiftung“, schrieb die Polizei in ihrer Mitteilung. Deshalb suchte unter anderem auch der Hubschrauber die Umgebung ab. Das Feuer des Kaminholzlagers hatte schon auf den Wald übergegriffen, teilweise bis zu 20 Meter hohe Flamen schossen in die Höhe. Der von der Polizei eingesetzte Hubschrauber entdeckte in der Nacht zwar keine Verdächtigen, dafür aber gegen 1 Uhr einen weiteren Brand im Bereich Wiesenthal in Lembeck. So konnte ein Teil der Einsatzkräfte dorthin eilen und möglicherweise Schlimmeres verhindern. Die Ermittlungen der Polizei dauerten indes an (Quellen: Berthold Fehmer, Guido Bludau, Niklas Berkel, Beat Linde, Petra Berkenbusch in DZ vom 23. und big/blu vom 25. Aug. 2022).
24. August: Es brannte die Vegetation in Wulfen-Barkenberg. Auch im Laufe des Mittwochs (24. August) war die Feuerwehr Dorsten, genauso wie in den letzten Tagen auch, gut beschäftigt. Der Löschzug Wulfen wurde zusammen mit der hauptamtlichen Wache gegen 20.50 Uhr zum Wittenberger Damm nach Wulfen-Barkenberg alarmiert. Hier brannte Vegetation mitten in dem angrenzenden Waldstück. Passanten hatten glücklicherweise frühzeitig die Flammen entdeckt, den Notruf abgesetzt und den Brand mit Wasser eindämmen können. – Gegen 21.50 Uhr wurden die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr Dorsten dann zur Mühlenstraße in den Ortsteil Holsterhausen alarmiert. Hier brannte es aus bislang unbekannten Gründen vor einem Gartenhaus. Noch bevor sich der Brand ungehindert ausbreiten konnte, war er aber von Anwohnern entdeckt worden. Diese konnte mithilfe von Wasser aus einem Gartenschlauch die Flammen ablöschen. Die Einsatzkräfte führten nur noch Nachlöscharbeiten durch. Anschließend kontrollierten sie den Bereich mit einer Wärmebildkamera.
25. August: Feuer an Bundesstraße und Autobahn in Dorsten. Die Brandserie nimmt in Dorsten kein Ende. Erneut wurde die Feuerwehr am Donnerstagnachmittag (25. August) zu einem Flächenbrand gerufen. Um 14.46 Uhr wurde ein Feuer an der B 225 (Marler Straße/ Dorstener Straße) gemeldet. Konkret an der Abfahrt der L 608 (Hervester Straße) auf die Bundesstraße 225 in Fahrtrichtung Wulfen. Erst am 23. August, also zwei Tage zuvor, hatte es auf der anderen Seite, also in Fahrtrichtung Gelsenkirchen bereits schon einmal gebrannt. Eine Fläche von 250 Quadratmetern stand am Donnerstagnachmittag beim Eintreffen der Dorstener Hauptwache in Flammen. Mit 12 Einsatzkräften und drei C-Rohren bekämpften die Einsatzkräfte das Feuer. Wegen der Löscharbeiten wurde die Abfahrt der L 608 auf die Marler Straße von der Polizei gesperrt. Zeitgleich brannte es nur wenige Meter weiter. Und zwar an der Abfahrt der A 52 Dorsten-Ost (Quelle: ber, blu in DZ vom 26. August 2022).
25. August: Brandserie – Polizei fahndet nach 45-jähriger Frau. Nach zahlreichen Bränden in Dorsten fahndet die Polizei öffentlich nach einer mutmaßlichen Brandstifterin. Gesucht wird die 45-jährige Ramona Z., die nach bisherigen Ermittlungen mehrere Brände in Wulfen gelegt haben soll. Die Polizei geht davon aus, dass die 45-Jährige sich im Raum Wulfen, Haltern am See, Lavesum oder Dülmen aufhält. Sie soll ein blaues Fahrrad mit schwarz glänzenden Schutzblechen mit sich führen. Am Donnerstagvormittag hatte die Polizei in Wulfen unter anderem mit einem Hubschrauber nach der verdächtigen 45-Jährigen gefahndet. Bereits in der Nacht zu Mittwoch (24. August) hatte die Polizei mit einem Hubschrauber nach möglichen Brandstiftern in Wulfen gesucht. Dort hatte ein Kaminholzstapel gebrannt, das Feuer hatte auf einen angrenzenden Wald übergegriffen.
Im August: Karte zeigt die Einsatzorte der Dorstener Feuerwehr. In den frühen Morgenstunden am Freitag (26. August) war es erneut zu einem Brand in Wulfen gekommen. Die Einsatzkräfte und die Polizei gingen von Brandstiftung aus. Auf der Homepage der Dorstener Feuerwehr ist das Einsatzarchiv öffentlich einsehbar. Nach den dortigen Berichten kam es zu mindestens 23 Flächenbränden in den 14 Tagen vom 12. bis 26. August. 20 Brände stuften die Einsatzkräfte als kleinere Flächenbrände ein, die teilweise auch dank der Hilfe aufmerksamer Bürger schnell gelöscht werden konnten. Größere Brände gab es in den angegebenen Tagen dreimal – darunter der Waldbrand zwischen der A 31 und B 224. Dem Einsatzarchiv ist außerdem zu entnehmen, wo die jeweiligen Brände stattgefunden haben. Die Karte zeigt, dass besonders der Dorstener Süden und Wulfen betroffen waren (sind). Die Polizei suchte bereits dreimal mit einem Hubschrauber nach einer Brandstifterin in Wulfen und fahndet mittlerweile auch mit einem Foto in den Medien nach der Frau (Quelle: DZ vom 27. Aug. 2022).
26. August: Neuer Brandfall – Polizei suchte wieder mit Hubschrauber. In den frühen Morgenstunden des Freitags (26. August) kam es erneut zu einem Brand in Alt-Wulfen. Auch dieser Brand war vermutlich auf Brandstiftung zurückzuführen, so wie bereits an anderen Stellen in diesen Tagen und Nächten im Dorstener Stadtgebiet. Der Löschzug Wulfen wurde zusammen mit der hauptamtlichen Wache gegen 2.40 Uhr zur Kahlstraße gerufen. Dort brannten Vegetation, Grünabfälle und Unterholz auf einer Fläche von 25 Quadratmetern in einem Garten. Das Feuer drohte auch auf ein angrenzendes Maisfeld überzugreifen. Die Einsatzkräfte des Löschzugs Wulfen konnten eine Ausbreitung des Brandes aber verhindern und das Feuer erfolgreich bekämpfen. Die Polizei erschien ebenfalls mit starken Einsatzkräften vor Ort und suchte die Umgebung nach der Tatverdächtigen ab. Auch ein Polizeihubschrauber kam erneut zum Einsatz und kreiste noch in der Nacht über der Brandstelle und dem betroffenen Ortsteil von Wulfen (Quelle: Bludau in DZ vom 27. Aug. 2022).
26. August: Vermutliche Brandstifterin verhaftet. Laut Mitteilung der Polizei Recklinghausen wurde die im Zusammenhang mit mehreren Brandstiftungen im Bereich Dorsten-Wulfen gesuchte Ramona Z. in den Abendstunden des 26. August (Freitag) in Marl von Einsatzkräften der Polizei angetroffen und festgenommen. Gegen die 45-jährige Frau bestand bereits ein von der Staatsanwaltschaft erwirkter Haftbefehl (siehe 25. August: Brandserie…). Die Staatsanwaltschaft Essen wirft der 45-Jährigen vor, zwei Brände in Wulfen gelegt zu haben. Nach Angaben ihres Verteidigers Volker Schröder aus Essen gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung. Er hat beantragt, die 45-Jährige untersuchen zu lassen. Dadurch soll festgestellt werden, ob sie überhaupt schuldfähig war. Wann es zum Prozess kommt, ist völlig offen. Die Festgenommene hat keinen festen Wohnsitz und soll früher in Wulfen gewohnt haben. In den letzten Wochen vor ihrer Festnahme soll Ramona Z. außerdem etliche Male den Notruf gewählt haben – unter anderem wegen eines Feuers in der Grünen Schule in Barkenberg, das es nie gegeben hat.
29. August: Drei weitere Flächenbrände am Montagabend. Am Montagabend (29. August)) wurde die Dorstener Feuerwehr zu drei Flächenbränden gerufen – zwei davon waren in Altendorf-Ulfkotte, wo es im August bereits mehrfach brannte. Gegen 19.45 Uhr wurden die Löschzüge der Hauptwache und Altendorf-Ulfkotte zum Barloer Weg alarmiert. Am Straßenrand hatten vier bis fünf Quadratmeter Unterholz gebrannt. Zeitgleich wurden beide Löschzüge auch zum Polsumer Weg gerufen, ebenfalls wegen eines kleineren Flächenbrandes entlang der Straße. – Rund eine halbe Stunde nach den ersten beiden Einsätzen gegen 20.15 Uhr wurde die Hauptwache zur Hervester Straße alarmiert. An der Auffahrt zur Halterner Straße entstand ebenfalls ein Böschungsbrand „auf kleiner Fläche“. Alle drei Feuer konnten jedoch schnell unter Kontrolle gebracht werden. Inklusive der zwei Brände vom Montagabend hat es im August bislang mindestens zehn Flächenbrände in Altendorf-Ulfkotte und der näheren Umgebung gegeben. Achenbach erklärt, dass bei der Polizei selbstverständlich „zeitliche und örtliche Zusammenhänge geprüft werden” und entsprechende Ermittlungen laufen. Aktuell gäbe es aber keine Hinweise darauf, dass die neusten Brände in Altendorf absichtlich gelegt wurden (Quelle: beli in DZ vom 31. Aug. 2022).
30. August: Fünf Brände hielten die Feuerwehr auf Trab. In nur vier Stunden mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr am Dienstagabend gleich zu fünf Bränden ausrücken. Gegen 18 Uhr brannte es in Altendorf-Ulfkotte und Tönsholt. Hier brannte es laut Feuerwehr zunächst an der Gladbecker Straße. Kurz darauf folgten Brände an der Grenzstraße und der Ostlandstraße. Hier bekam die hauptamtliche Wache auch Unterstützung vom Löschzug Altendorf-Ulfkotte. Alle Brandstellen wurden früh entdeckt und konnten somit schnell von den Einsatzkräften unter Kontrolle gebracht werden. Um 21.45 Uhr brannte es an der Bismarckstraße in Hervest, ebenfalls ein Böschungsbrand. Anschließend ging es für die Brandschützer weiter zur L 608. Im Bereich zwischen der Halterner Straße und der Lippebrücke brannten rund 100 Quadratmeter Böschung, die mithilfe zweier Strahlrohe mit Wasser abgelöscht wurden. Bei allen Einsatzstellen ist Brandstiftung nicht auszuschließen. Die Ermittlungen zur genauen Brandursache hat die Polizei nun übernommen (Quelle: Bludau in DZ vom 1. Sept. 2022).
2. auf 3. September: Feuerwehr musste viermal ausrücken. Die Dorstener Feuerwehr musste in der Nacht vom 2. auf 3. September 2022 viermal ausrücken. eine unruhige Nacht. Die Einsatzkräfte mussten gleich viermal ausrücken. Am Freitagabend wurde die Dorstener Feuerwehr zunächst erneut zu einem Flächenbrand alarmiert. Dabei waren die Einsatzkräfte gerade erst am Nachmittag im Ortsteil Altendorf-Ulfkotte an der Gelsenkirchener Straße mit einem größeren Flächenbrand beschäftigt gewesen. Gegen 18.30 Uhr ging es für die hauptamtliche Wache zum Söltener Landweg nach Holsterhausen. Dort brannte eine Fläche auf rund 400 Quadratmetern. Umgehend wurde der Löschangriff mit Wasser aus den Einsatzfahrzeugen vorgenommen. Gegen 1 Uhr am Samstag (3.9.) wurde dann der Brand eines Großcontainers in Wulfen-Barkenberg gemeldet. Als die ersten Einsatzkräfte des Löschzuges Wulfen und der hauptamtlichen Wache auf einem Parkplatz an der Talaue eintrafen, hatte eine Gruppe Jugendlicher das Feuer bereits mit Flüssigkeiten aus Getränkeflaschen eingedämmt, sodass die Einsatzkräfte nur noch Nachlöscharbeiten durchführen mussten. Die Polizei erschien ebenfalls vor Ort und nahm die Ermittlungen auf. Eine Brandstiftung ist nicht ausgeschlossen. Außerdem mussten die Kräfte der hauptamtlichen Wache zur Bruchstraße nach Holsterhausen ausrücken, weil eine Telefonleitung defekt war. Die Feuerwehr alarmierte die Telekom. Und schließlich rückten die Einsatzkräfte gegen 3.17 Uhr zur Lünsingskuhle aus. Auf dem Gelände des DHL-Frachtzentrums hatte sich ein Fahrzeug bei einem Unfall den Dieseltank aufgerissen. Die Feuerwehr musste den ausgelaufenen Kraftstoff abstreuen und entsorgen (Quelle: Bludau in DZ vom 5. Sept. 2022).
5. September: Feuerwehr rückte zu mehreren Flächenbränden aus. Der erste Flächenbrand wurde gegen 13.35 Uhr in der Nähe der A 52 auf der Stadtgrenze Dorsten/Marl gemeldet. Nachdem er unter Kontrolle gebracht war, fuhren die Einsatzkräfte weiter zur Hervester Straße/L608 in Höhe der Lippe. Der Alarm war gegen 13.43 Uhr eingegangen. Auch hier war der Brand am Straßenrand schnell unter Kontrolle. Weiter ging es um 13.54 Uhr zum A 52-Zubringer der L608 in Richtung Gelsenkirchen. Dort mussten die Auf- und Abfahrt für die Löscharbeiten gesperrt werden. Und schließlich musste die Feuerwehr auch noch einen Flächenbrand auf der L608 im Bereich der A 52-Ausfahrt Dorsten-Ost bekämpfen, die ebenfalls gesperrt wurde. Insgesamt brannte eine Fläche von rund 1000 Quadratmetern entlang der Hervester Straße/L608. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Dorsten, Gelsenkirchen und Marl. Allein aus Dorsten waren neben den hauptamtlichen Kräften die Löschzüge Altendorf-Ulfkotte, Hervest-Dorf und Hervest I im Einsatz. Auch die Polizei erschien vor Ort (Quelle: big, blu in DZ vom 6. Sept. 2022).
Kein Anspruch auf Vollständigkeit!
Wird bei Bedarf fortgesetzt!
Monate der Trockenheit
Wasserentnahme: Zuerst der Apell, dann das Verbot
Auch der Kreis Recklinghausen verbietet jetzt die Entnahme von Wasser aus Oberflächengewässern. Das betrifft vor allem Landwirte – aber auch den Gartenbesitzer, der nicht auf Grundwasser setzt. Das gab es so noch nie: Ab 25. August 2022 darf im Kreis Recklinghausen kein Wasser mehr mit mechanischen oder elektrischen Pumpen aus Oberflächengewässern wie beispielsweise natürlichen Flüssen, Seen und Bächen wie dem Hell- (Recklinghausen), Sickingmühlenbach (Marl) oder dem Dorstener Blauen See entnommen werden. Die Kreisverwaltung hat am 24. August eine entsprechende Allgemeinverfügung veröffentlicht – wie zuvor die Kreise Borken oder Warendorf. Sie gilt vorerst bis zum 31. Dezember 2022 und betrifft alle oberirdischen Gewässer im Kreis mit Ausnahme von Emscher und Lippe, für die die Bezirksregierung Münster zuständig ist.
Doch auch der ganz normale Bürger darf seinen Garten nicht mehr mit dem Wasser aus vorbeifließenden Rinnsalen bewässern. Private Brunnen, aus denen man ja Grundwasser abschöpft, sind nicht von der Allgemeinverfügung betroffen. Und auch das Tränken von Vieh und das Schöpfen mit Handgefäßen sind vom Verbot ausgenommen. Wegen der mittlerweile sehr niedrigen Wasserstände ist der für Fische, Kleinstlebewesen und Pflanzen lebensnotwendige Wasserabfluss nicht mehr flächendeckend gewährleistet. Trotz einzelner lokaler Regenfälle sinken die Wasserstände weiterhin, da der Niederschlag überwiegend von der Vegetation aufgenommen wird und nicht zum Abfluss kommt, heißt es in der Begründung der Allgemeinverfügung. Eine signifikante Änderung dieser Situation sei derzeit nicht absehbar. Die Einhaltung des Entnahmeverbots wird vom Kreis Recklinghausen überwacht. Verstöße gegen das Verbot können mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 50.000 Euro geahndet werden.
Siehe auch in: www.dorsten-lexikon.de
Brände I (Essay)
Brände II / Brandstiftungen (Essay)
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