Von Wolf Stegemann
Immer wieder passiert Kurioses. Ganz gleich, ob in ernster, heiterer oder in einer Alltagsangelegenheit, ganz gleich in welcher Lebens- und Verhaltenssituation. Darüber darf geschmunzelt oder gestaunt werden. Die hier aufgeführten Begebenheiten sind aus Beiträgen des Dorsten-Lexikons zusammengesellt.
2021: „Schäm dich, du Sau“ vorm Amtsgericht. Blick in die Nachbargemeinde Schermbeck: Ein Rechtsanwalt hat Strafanzeige und Strafantrag gegen einen 25-Jährigen gestellt, der auf Facebook „schäm dich, du Sau“ gepostet hatte. Vor Gericht trafen sich beide wieder. Ein Schermbecker Rechtsanwalt, der sich von einem 25-Jährigen beleidigt fühlte, scheiterte am Donnerstag am Weseler Amtsgericht (Foto) mit seinem Strafantrag. Nur eine halbe Stunde dauerte am Donnerstag am Weseler Amtsgericht der Strafprozess. Im September 2020 hatte der Anwalt Strafanzeige und Strafantrag gestellt. Er bat darum, gegen den 25-Jährigen strafrechtlich zu ermitteln. „Die Einleitung eines Strafverfahrens gegen den Beschuldigten führt hoffentlich dazu, den Beschuldigten von weiteren Straftaten abzuschrecken“, so der Anwalt. „Es ist die erklärte Intention des Gesetzgebers, stärker gegen Hass und Hetze im Web vorzugehen“, so die Anklageschrift. Der Anwalt des 25-Jährigen konterte in seiner etwa fünfzehnminütigen Ausführung. „Um die Äußerung des Angeklagten richtig einordnen zu können, ist es erforderlich, sich mit der schillernden Persönlichkeit des Zeugen auseinanderzusetzen.“ Der Rechtsanwalt sei selbst durch fremdenfeindliche und beleidigende Äußerungen in der Vergangenheit aufgefallen, so der Anwalt, der eine lange Liste von Beispielen anführte. Der Rechtsanwalt habe den Beschuldigten ebenfalls beschimpft: „du armselige kleine Hohlbirne, möchtest du mit mir einen Termin vereinbaren, dann können wir uns über Nullnummern gerne mal unterhalten. Mal sehen, ob deine Fresse dann noch genauso groß ist wie deine PC-Taste.“ – Der Richter stellte das Verfahren ohne Diskussion ein. Die Gerichtskosten muss der Steuerzahler übernehmen (Quelle: Helmut Scheffler in DZ vom 7. Aug. 2021).
2021: In Dorsten schien nachts die Sonne. Dass in Dorsten die Uhren anders ticken – diesen Eindruck hat bestimmt jeder Autofahrer schon mal gewonnen, der eine gefühlte Stunde lang vor roten Ampeln stehen musste, um die Innenstadt zu durchqueren. Dass nun auch noch die Sonne in Dorsten plötzlich anders tickt, das ist allerdings neu. Und ein echtes astronomisches Wunder. Die Internet-Suchmaschine „Google“ hat nämlich am Sonntagabend, den 14. Februar 2021eine aufsehenerregende Wetter-Kurzprognose für die nächsten zwei Tage gegeben, die im Internet für einige Lacher gesorgt hatte. Wer in die Suchleiste die Wörter „Wetter“ und „Dorsten“ eingegeben hat, der wurde mit einer Nachricht überrascht, die alle wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Haufen wirft: Denn laut Google sollte die Sonne in Dorsten am Montag (15.2.) um 22.46 Uhr auf- und am Dienstagmorgen (16.2.) um 8.45 Uhr wieder untergehen. Schön zu sehen, dass auch die künstliche Intelligenz einer „allwissenden“ Suchmaschine solch einen groben Fehler macht. Eine grüne Welle für die Autofahrer wird es aber auch in den nächsten zwei Jahren nicht geben (Michael Klein in DZ vom 16. Febr. 2021).
2019: Eichen an der Birkenallee gepflanzt. Der Bebauungsplan sah zum Missfallen vieler Anlieger in Deuten eine Neubepflanzung mit Stieleichen vor. Da mit Eichen die zu erwartende Eichenprozessionsspinner- und Eichelabwurf-Problematik verbunden sei, fragte ein Anlieger in einer Stadtteilkonferenz, ob der bereits schon länger gefasste Bepflanzungsabschnitt neu überdacht und geändert werden könne. Der Bürgermeister zeigte Verständnis für die Frage, entgegnete aber, dass ein beschlossener Bebauungsplan schwierig zu ändern sei. Er sicherte aber zu, die Thematik im Rathaus zu besprechen und den Vertretern der Deutener Stadtteilkonferenz eine entsprechende Antwort zu geben. Kurios an der Geschichte: Die zur Debatte stehende Straße heißt „Birkenallee“, auf der dann die Bepflanzung mit Eichen schon etwas kurios erscheint. Vielleicht sollte man dort Birken anpflanzen oder sie Straße in „Eichenallee“ oder „Eichelabwurfallee“ umbenennen.
2009 „Wunderheilerin“ setzte Keksdosen unter Strom. Wirbel verursache in der Dorstener Zeitungen Darstellungen, in denen eine Dorstener Ärztin als „Wunderheilerin“ bezeichnet worden war und der Fall sechs Jahre später seinen Abschluss vor dem Landgericht Essen fand. Vor einer Zivilkammer sollte sich 2009 die Ärztin verantworten, der von Angehörigen einer 2003 verstorbenen Patientin „Scharlatanerie“ vorgeworfen wurde. Das Landgericht wies die Zivilklage zurück. Die Richter urteilten, dass der todkranken Patientin durch die Behandlung der Ärztin kein Schaden entstanden sei. Die von den Klägern als „Scharlatanerie“ bezeichnete Behandlung hätte weder positive noch negative Folgen gehabt. Stefan Wette in der WAZ von 7. September 2009:
„Skurril hatten sich die Therapien der auf Homöopathie und Umweltmedizin spezialisierten Hausärztin tatsächlich angehört. Da geht es um Tumorgewebe, das auf einer Metallplatte unter Strom gesetzt wird. Fehlt die Platte, soll auch mal der Deckel einer Keksdose als Ersatz dienen. ,Entstörer’ kommen zum Einsatz und teure Tropfen, angeblich auch für den Hund einer Familie.“
Das Gericht führte in der Klageabweisung weiter aus, dass die Patientin bereits austherapiert gewesen sei, die Schulmedizin nicht mehr helfen konnte, und sie auf eigenen Wunsch das Krankenhaus verlassen und sich der Ärztin anvertraut habe (Az. 1 O 15/06).
2008 Kater im Paket von Bayern nach Dorsten verschickt. Ein Stubentiger namens „Janosch“ brachte im Sommer 2008 eine abenteuerliche Reise hinter sich: Der einjährige Kater wurde versehentlich in einem Paket 700 Kilometer vom bayerischen Rottach-Egern nach Dorsten verschickt (Symbolbild oben). Das Tier war unbemerkt in das Paket geklettert, mit dem ein Kindersitz verschickt wurde. Der schwarze Kater hatte sich in die Wohnung der Nachbarin seines Frauchen geschlichen und es sich in dem Karton offenbar so bequem gemacht, dass er nicht bemerkte, wie er zugeklebt wurde. Dann ging das Paket auf Reise. Erst bei der Postfiliale in Dorsten hat ein Mitarbeiter bemerkt, dass sich das Paket bewegte und das Tier befreit. Janosch überstand die lange Reise übrigens unversehrt. Bis der Kater Ende Juni von seiner 44-jährigen Besitzerin abgeholt werden konnte, verbrachte er mehrere Wochen im Dorstener Tierheim, wie die Bild-Zeitung weiter berichtete. Zudem schrieben u. a. der Spiegel, der Focus, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine, die Deutsche Presse-Agentur (dpa) darüber und mehrere TV-Sender berichteten aktuell über den verschickten Kater.
1995 „Singender Seemann“ nur in seinen Liedern. Er ist eine echte Landratte aus dem Kohlenpott, geboren 1926 in Wattenscheid. Sein Markenzeichen sind allerdings Seemannslieder, die Fred Mauritz mit Inbrunst und Überzeugung zum Besten gibt, als wäre er mit Elbwasser getauft und die Waterkant sein Zuhause. Seine Beziehung zum Wasser beschränkte sich auf fröhliches Spielen, als er in Kindertagen Papierschiffe auf der Leither Köttelbecke zu Wasser ließ und als Hafen sich einen Platz hinter dem Misthaufen von Opa Kiedrowskis Hof im Wattenscheider Ortsteil Leithe erkor. Zudem war er ein Fan von Hans Albers, der ja auch nie zur See gefahren ist. Zum „Singenden Seemann“ machten ihn die Agenturen und Schallplattenfirmen, denn als Seemann, der Wind und Wetter trotzt, von Stürmen singt und von der rauen See, war er auf dem Markt besser durchzusetzen, füllte größere Musikhallen, kam beim Fernsehen gut an und stand merklich für volle Kassen. Vom festen Boden der Küste hat er sich nie mehr als 100 Meter ins Wasser hinein entfernt, es sei denn, er tat dies auf einem richtigen Schiff. Daher mag Fred Mauritz die bayerischen Berge mehr als das Wellengetöse. Auf einer Tournee durch den Bayerischen Wald sang der „plattdeutsche Seemann“ in Deggendorf 1995 von seinem Leben auf hoher See, gab „Rolling Home“ und „Junge, komm bald wieder!“ zum Besten. Die Wäldler waren von dem singenden Seemann begeistert. Am Ende stand eine Schlange niederbayerischer Fans vor ihm. Mauritz gab Autogramme. Da sprach ihn eine Frau mit den Worten an: „Friedhelm, was kannst du nur so lügen!“ Erschrocken fragte er sie, wer sie denn sei. „Mensch Friedhelm, kennst du mich nicht mehr?“ Als Fred Mauritz ratlos den Kopf schüttelte, sagte sie: „Ich bin doch das Tante Trautchen!“ Da fiel es dem „Singenden Seemann“ im Bayerischen Wald wie Schuppen von den Augen. Da stand die Frau vor ihm, die in Wattenscheid immer auf ihn aufgepasst hatte, als er noch ein Kind war, und die gerade im Bayerischen Wald Urlaub machte. Und mit Lüge meinte sie, dass er sich mit seinen Liedern du n auf der Bühne zum Seemann machte, der er gar nicht war. – Seit 1972 lebt Fred Mauritz in Dorsten-Wulfen.
1989 Bürgermeister versorgte Hausbesetzer mit Fleischwurst. „Sieg oder Tod“ lautete die übertriebene Parole von einer Gruppe Hausbesetzern, die 1989 – bislang einmalig in der neueren Geschichte Dorstens – das Dach eines Hauses am „Alten Postweg“ besetzte, um auf „den Teufelskreis von Wohnungs- und Arbeitslosigkeit“ hinzuweisen und die nach ihrer Sicht „menschenunwürdigen Zustände“ in den städtischen Obdachlosenwohnungen an der Luisenstraße anzuprangern. Während die Polizei sich auf Grund der Drohung der vier Hausbesetzer, sich vom dreistöckigen Haus herunterzustürzen, zurückhielt und lediglich den Hauseingang blockierte, überredete Bürgermeister Heinz Ritter und Verwaltungsmitarbeiter die Besetzer mit Worten, Getränken, Brötchen und Fleischwurst, die Hausbesetzung gewaltfrei aufzugeben, was sie anderntags auch taten.
1985: Wiederaufstellung der „Germania“ – Aprilscherz mit Heino und Folgen. Immer wieder beteiligen sich internationale Presseagenturen an 1. April-Scherzen. Aber auch die lokalen Zeitungen schicken ihre Leser gerne in den April. Mitte der 1980er-Jahre musste in Dorsten die alte Eisen-„Germania“, der noch jüngere Sänger Heino sowie der Tennisverein in der Feldmark für einen Aprilscherz herhalten. Wolf Stegemann, damals für Kultur und Geschichte zuständiges Redaktionsmitglied der RN (heute DZ), hatte zusammen mit Stadtdirektor Dr. Zahn 1985 an den Rat den Antrag gestellt, die 1896 vom Dorstener Kriegerverein aufgestellte „Germania“ in mittlerweile ramponiertem Zustand als Mahnmal wieder aufzustellen. Als Mahnmal, wohin Krieg mit seinen Darstellungen führen kann. Das wurde mit einer Stimme Mehrheit im Rat abgelehnt, doch ein CDU-Ratsherr meldete sich zu Wort und wollte nun das Kriegs-Relikt auf eigene Kosten renovieren und am Tennisplatz in der Feldmark wieder als stolze „Germania“ aufstellen, was natürlich verweigert wurde. Darüber berichtete die Zeitung. Und am 1. April war in der Zeitung zu lesen, dass es nun soweit sei, die alte Germania werde in neuer Frische am Tennisplatz in der Feldmark wieder aufgestellt. Zur Einweihung käme der dunkelstimmige Barde Heino und sänge seinen Schlager von der „schwarzen Barbara“ – nur umgesungen auf die „schwarze Germania“. Bürgermeister Ritter und andere würden zu seinem Timbre das die Germania verhüllende Tuch lüften. Und dann trat das für alle Unerwartete ein. An dem Tag, an dem diese Enthüllung, die nur ein Aprilscherz war, stattfinden sollte, klingelte in der Redaktion das Telefon. Eine hektische und an der Grenze zum Hysterischen klingende Frauenstimme fragte, wo denn nun das Denkmal stehe. Sie könne es nicht finden. Sie rief von einer Telefonzelle aus an und im Hintergrund waren Kinderrufe zu hören. Das klärte sich auf, den die Frau war Grundschullehrerin und war mit der Schulklasse zum angegeben Platz in der Feldmark gegangen, um mit ihren Kindern Heino live zu erleben. Als sie hörte, das sei ein Aprilscherz, war sie still und sagte nur noch „O, mein Gott!“ und legte auf. Später rief sie noch einmal an und bat darum, nicht darüber zu schreiben, was die Redaktion akzeptierte. Jetzt, rund 35 Jahre später, ist anzunehmen, dass darüber geschmunzelt werden kann.
1984: Angebliche Sex-Lehrgänge im Schloss Lembeck. Die Ankündigung in einer Sendung des WDR-Fernsehens Köln vom 6. Mai 1984, dass in Schloss Lembeck Zweitages-Kurse für Ehefrauen müder Männer für runde 438 Mark abgehalten würden, entpuppte sich als ein Windei. „Alles erlogen und erfunden”, meinte seinerzeit Josef Selting vom Schlosshotel Lembeck, der danach Mühe hatte, interessierte Ehefrauen, die ihre ehemüden Männer aufmöbeln wollten, am Telefon abzuwimmeln. Der pfiffige Entertainer Jürgen von der Lippe (Foto aus den 1980er-Jahren) stellte in seiner Sendung „So isses – Leben live“ eine langhaarige Dame aus Flensburg vor, Rosita Niessen, die mitteilte, dass sie vernachlässigten Ehefrauen von Managern praktische Tipps geben könne, wie müde Männer wieder kräftig werden. Sie sagte live im Fernsehen: „Ich mach’ alles, was hilft!“ Einige Praktiken verriet sie via Bildschirm: Ein heißes, feuchtes Handtuch soll zumindest zu zweimaligem Vergnügen verhelfen oder Kaltluft mittels Fön und auch Pfauenfedergekitzel sei sehr hilfreich. Mehr mochte sie nicht verraten, nur noch den Ort des zweitägigen Vergnügungs-Lehrgangs: Schlosshotel Lembeck. Die Örtlichkeiten kannte die hilfswillige Dame genau. Dazu Schlosshotel-Inhaber Josef Selting damals: „Sie fragte an, ob sie im Schlosshotel ein Seminar über Verkaufspsychologie abhalten könne.“ Die Antwort, so Selting, blieb er ihr aber schuldig, denn Selting: „Zu keiner Zeit werden solche Seminare im Schlosshotel abgehalten.“ Selting beantragte gegen das Westdeutsche Fernsehen eine „Einstweilige Verfügung“. Doch damit hatte Selting kein Glück. Denn bei Live-Sendungen sind einstweilige Verfügungen nicht möglich. Selting war sauer, denn er musste die falsche Behauptung hinnehmen, dass in seinem Hotel erotische Kurse stattgefunden hätten und stattfinden. Der damals zuständige Redakteur beim WDR, Bleicherbach, zeigte sich überrascht davon, dass das Schlosshotel Lembeck nicht Austragungsort erotischer Vergnügungen ist. Damals sagte er am Telefon: „Das behauptete Frau Niessen, nicht wir.“ Auch deshalb war die Einstweilige Verfügung des Hotelpächters gegen das Fernsehen an die falsche Hausnummer gerichtet, meinte Bleicherbach. In der darauf folgenden „So isses“-Sendung mussten die WDR-Macher ihre Peinlichkeit richtig stellen. Es blieb danach die Frage, wie das Fernsehen und Jürgen von der Lippe zu dieser unlauteren Interviewpartnerin kamen und warum sie solche Unwahrheiten in „So isses“ ungeprüft behaupteten. Der Sender wurde durch einen Artikel in der Kölner Zeitung „Express“ auf die Aktivitäten von Rosita Niessen aufmerksam. Die dort geschriebenen Behauptungen wurden ungeprüft für wahr gehalten. Eine Einladung der Dame ins Studio folgte, die Fernseh-Leute fanden die Story gut, recherchierten (wohl nicht an der richtigen Stelle), machten Probeaufnahmen und die Sendung lief. Zum Nachweis des Ortes für erotische Lehrgänge legte Rosita Niessen dem WDR-Redakteur lediglich eine Ansichtskarte von Schloss Lembeck vor und erklärte, dass dort, im schönen Ambiente des Schlosses, ihre Seminare bereits stattfänden. Jürgen von der Lippes „So isses“ hätte heißen sollen „So isses nich!“ – Übrigens ging dieser Fall in die Annalen der Journalistenschule „Haus Busch“ ein, wo angehende Redakteure an diesem Beispiel lernten, wie wichtig eine ordentliche Recherche ist.
1983: Vorm Amtsgericht – Der Prinz war beleidigt. Dass Karnevalisten nicht immer Humor haben, zeigt jener Vorfall, der im Januar 1983 vor dem Dorstener Amtsgericht verhandelt werden musste. Der Ex-Prinz des Holsterhausener Carneval Clubs (HCC) wollte seinem Nachfolger die Prinzenkette nicht übergeben. Somit konnte dieser nicht im vollen Ornat sein närrisches Amt ausüben. Da auch gutes Zureden nicht half, bemühte der Verein das Amtsgericht Dorsten. Dieses lud die streitenden Parteien zum Termin. Bei diesem Thema waren die wenigen Zuschauerstühle natürlich belegt und von der lokalen Presse war auch jemand da. Nach einigen Hin und Her, wobei die Geduld des Richters zu bewundern war, redete er nochmals eindringlich auf den Beklagten ein, die Kette, die ihm ja nicht gehörte, herauszugeben. Da schien der Ex-Prinz wohl gemerkt zu haben, dass ihm das Behalten der Kette teuer zu stehen kommen könnte. Schließlich stimmte er zu, die Kette, die nicht dabei hatte, herauszugeben. Allerdings wollte er sie nicht dem neuen Prinzen oder einem anderen Mitglied des HCC übergeben, sondern nur über eine dritte Person. Als solche wählte er Pressevertreter aus. Dieser nahm noch am selben Tag die Kette in Empfang und gab sie an den Vereinsvorstand weiter. Der Ex hatte sich deshalb geweigert, die Kette seinem Nachfolger zu übergeben, weil er vom Vorstand keinen Narren-Orden verliehen bekam.
1983: Totenschein für einen Lebenden. Nach akuter Erkrankung starb am 20. Juni 1983, morgens um 6.30 Uhr, der Postbeamte Helmut Bieletzki, geboren am 23. April 1933, wohnhaft in Dorsten, Westgraben 46 durch Atemstillstand; seine Pupillen waren weit geöffnet. Ein Notarztwagen holte den Toten am besagten Tag ab. Der Transportzettel trug die Nummer 37403621. Der Transport ging vom Westgraben zur Krankenhaus-Wache. Der Tote war bei der Bundespost-Krankenkasse Münster versichert, die die gesamten Kranken- und Begräbniskosten übernahm. Doch diese eigentlich alltägliche Sache hatte einen Haken, der etliche amüsierte, andere schockierte und einige blamierte. Denn der für tot erklärte Postbote im Landzustelldienst war gar nicht tot, sondern erfreute sich bester Gesundheit und eines Unwissens über sein angebliches Ableben. Doch darum kümmerte sich die Bürokratie wenig. Für sie war er zunächst mal tot – und das für eine längere Zeit, nämlich fast ein halbes Jahr. Bieletzki bemerkte sein Ableben erst, als er am 5. November des gleichen Jahres an seinem Arbeitsplatz im Dorstener Postamt einen Brief des Ordnungsamtes Dorsten öffnete, in dem er mit einem Gebührenbescheid über 330 DM aufgefordert wurde, unter Kassenzeichen 067309260 seinen Transport als Leiche von der Wohnung zum Krankenhaus mittels beiliegendem Zahlschein zu begleichen. Als Beleg, dass er tot war, war der Totenschein beigelegt. Den Schock, den der Untote erlitt, überstand er nach eigener Auskunft ohne Notarzt und Rettungswagen. „Mir fielen die Augen aus dem Kopf, meinen eigenen Totenschein in Händen zu halten!“ Die Tatsache der Lebendigkeit des Postboten wurde schließlich akzeptiert und man kam dem Irrtum auf die Spur. Am selben Tag verstarb im Haus des Postboten ein anderer Mann. Die Notärztin trug in den Transportschein für den Toten ins Krankenhaus irrtümlicherweise den Namen Bieletzki ein, den sie an der Tür ablas, allerdings an der falschen Tür. Und der Hausarzt des Toten stellte daraufhin den amtlichen Totenschein ebenfalls auf den Namen Bieletzki aus. Und das war der quicklebendige Postbote im Landzustelldienst.
1982: Alexianerstraße nach dem falschen Orden genannt. Die Gebäude sind in den 1970er-Jahren abgerissen worden und neue sind entstanden: das Bildungszentrum Maria Lindenhof, das Gymnasium Petrinum, die Tennishalle, das Spaßbad Atlantis. Irgendwann wurde eine Straße im „Maria Lindenhof“-Bereich zum Gedenken an die vertriebenen Brüder in „Alexianerstraße“ benannt. Nur waren es nicht die „Alexianer“, sondern die Barmherzigen Brüder von Montabaur, die dort wirkten. So schnell haben die Dorstener vergessen. Der Journalist Wolf Stegemann machte auf den Fehler aufmerksam. Die Straße wurde dann 1984 in „Brüderstraße“ umbenannt. Nur noch das Straßenschild und ein Grabkreuz sind die stummen Zeugen einer längst vergangenen, aber längst nicht bewältigten schicksalsschweren Zeit.
1979: Der große kurze Traum: Tiger im Garten. Er dürfte der Einzige in Dorsten gewesen sein, der nicht nur Raubtiere im Garten seines Reihenhauses an der Pliesterbecker Straße gehalten hatte, sondern auch von ihnen zerfleischt wurde. Das war im Jahre 1979. Werner M. hatte seinen Jugendtraum, Dompteur zu werden, verwirklichen wollen. Dafür, unglaublich aber wahr, übte er in seinem Garten. Und bezahlte diesen Traum mit seinem Leben. Bei der morgendlichen Fütterung ging der 34-jährige Kaufmann wie gewohnt in den Zwinger seiner Tiere, die etwa ein Jahr alt waren. Dabei stürzten sich der Tiger und der Löwe nicht auf das Futter, sondern auf ihn, der „entsetzlich schrie“, wie Nachbarn berichteten. Der bereits verletzte Werner M. versuchte, aus dem Zwinger zu entkommen. Um die Tiere abzulenken, warf seine Freundin die Hauskatze in hohem Bogen in den Käfig, was allerdings nichts nützte. Als Müller die Zwingertür öffnete, um zu entkommen, setzten die Raubtiere nach und rissen ihn mit ihren Pranken zu Boden. Als die Polizei erschien, lag der Kaufmann zerfleischt am Boden des Dompteurkäfigs. Ein Tiger versuchte den Schwerverletzten mit den Pranken durch die Gitterstäbe zu ziehen. Eine Löwin war bereits mit einem anderen Tiger in die Gärten der Nachbarn und weiter weg entwichen. Die Polizeibeamten streckten die Tiere mit Maschinenpistolen nieder. Müller starb zwei Stunden später an den tiefen Biss- und Kratzwunden im Dorstener Krankenhaus.
1952: Kaminkehrer vom Dach geschossen. Er wollte nur nach Spatzen schießen, doch beinahe hätte er einen Schornsteinfeger vom Dach geschossen. Ein 16-Jähriger, der am Sandberg in Hervest-Dorsten wohnte, hatte sich 1952 ein Luftgewehr zugelegt, um Spatzen zu schießen. Doch mit der Schießkunst war es nicht weit her. Als er wieder einmal seiner Leidenschaft nachging und nach Spatzen schoss, die auf den Dachrinnen des Hauses Wasserstraße 109 saßen, hätte er beinahe den Schornsteinfeger Sch. vom Dach des Hauses geschossen, der gerade den Kamin kehrte. Die Kugeln pfiffen dem Kaminkehrer, wie dieser vor der Polizei angab, nur so um die Ohren. Bei der polizeilichen Vernehmung sagte der Junge aus, dass er schon so manche Nachbarskatze erlegt hatte.
1950: Der besoffene Ziegenbock der Schützen. Der Spielmannszug zog – und zieht heute noch – an den Schützenfesttagen morgens durch das Dorf Holsterhausen, um nach einer anstrengenden Nacht im Zelt das Königspaar und die Offiziersränge aus dem Schlaf zu wecken. So kamen sie an jenem Sonntagmorgen auch an der Königsstraße 130 (heute Martin-Luther-Straße) vorbei, um den Oberst zu wecken. Flott spielten sie ihr Lied, aber die Geschichte war an diesem Tag eine andere. Vor der ersten Reihe des Spielmannszuges stand ein Ziegenbock, der mit einer Deichsel einem kleinen Wagen vorgespannt war, auf dem man die gespendeten Getränke deponierte. Da der Ziegenbock schon leicht schwankte, konnte man unschwer feststellen, dass der Bock bereits einige Schnäpse intus hatte. Vor dem Haus des Obersten bekam er noch mal richtig Nachschub, den er auch gierig schlürfte. Für das Einflößen war ein damals noch junger aber bekannter Metzger aus Holsterhausen zuständig, der dem Spielmannszug angehörte. Natürlich bekamen auch die Spielleute einen Schnaps eingeschüttet. Dann zogen sie mit ihrem angeschlagenen und schwankenden Ziegenbock ihres Weges.
Wer mehr schwankte, Bock oder Spieler, ist nicht mehr belegt. Auch nicht, ob die Geschichte so endete, wie es in einem Lied heißt, das auf Schützenfesten im Münsterland häufig gesungen wird: „Wie schloupt van Nacht int Schöppken bie ussen Ziegenbock!“
1950 Erdöl in Erle – dicke Geldbündel im Kopf, dann die Blamage. Als das Dorf Erle in unmittelbarer Nachbarschaft von Dorsten noch zum Amt Hervest-Dorsten gehörte, wären die Erler und mit ihnen sicherlich auch die Nachbargemeinden sehr reich geworden, wenn das geklappt hätte, was sie sich 1950 versprachen. Damals war für Wochen Erle in aller Munde. Denn es wurde ein „reichhaltiges Ölvorkommen von beträchtlichem Ausmaß“ entdeckt; ganz Erle schwamm auf einem riesigen 1.300 Meter unter der Erde befindlichen Ölsee, wie es die „Ruhr-Nachrichten“ erfahren haben wollten. Nachdem der Nordwestdeutsche Rundfunk (NRWD) über den Fund à la James Dean in „Giganten“ gesendet und überregionale Zeitungen darüber berichtet hatten, stand bei Bürgermeister Lammersmann das Telefon nicht mehr still. Immer wieder musste er allen möglichen Stellen und Instanzen Auskunft über den Stand der Bohrungen geben. Die Bohrungen hatte die Wintershall AG Hamburg vorgenommen. 6.000 Arbeiter sollten in Erle Arbeit und Brot finden. Die Zeitung schrieb: „Es bedarf keiner Frage, dass die Ausbeutung dieser Erdölquellen eine umwälzende Veränderung im Gesamtbild unserer Heimat mit sich bringen würde und vor allem auch die Wirtschaftsstruktur erheblich beeinflusst werde.“
In den Köpfen klingelten schon die Petro-Dollars und es wurden öffentlich Überlegungen angestellt, „welcher Betrag für die Landwirte angemessen sei“, auf deren Grundstücke die Sonden angelegt werden. Die Zeitung schwärmte: „Wenn nicht alles trügt, werden wir in den nächsten Jahren im Nordwesten der Herrlichkeit einen wirtschaftlichen Auftrieb erleben, der kaum demjenigen nachstehen dürfte, den wir […] in Hervest und Holsterhausen mit dem Aufkommen des Bergbaues feststellen durften.“
Dorsten bewarb sich mit einem neuen Kanalhafen, der in Holsterhausen entstehen sollte, sowie mit zwei noch aus dem Krieg stammenden Benzintanks im Dorstener Kanalhafen. Die Verkehrsbetriebe Vestische Straßenbahnen begannen, das Gebiet in hektischer Eile mit einer viermal täglich verkehrenden Autobuslinie verkehrsmäßig anzuschließen.
Schon bald dämpften Fachleute Euphorie. Als sich der Qualm, angefacht durch übertriebene Zeitungsmeldungen und öffentliche Spekulationen, verzogen hatte, wurde die Realität sichtbar. Es trog fast alles. Denn es fuhr lediglich ein Lastwagen in Erle umher, der ein kleines Bohrgerüst mit sich führte. Damit wurden Löcher bis zu 25 m Tiefe gebohrt und mit Sprengstoffladungen gefüllt. Beim Zünden haben die Fachleute auf dem mitgeführten Seismographen festgestellt, wo das Steinkohlengebirge beginnt. Es handelte sich dabei um geophysikalische Untersuchungen der Oberflächengestaltung des Carbon. Die Untersuchungen, die auf Veranlassung der Vacuum Erdöl-Gesellschaft von der Wintershall AG durchgeführt wurden, hatten also mit Erdöl nichts zu tun, außer dass das Wort im Firmennamen des Auftraggebers vorkam. – In wenigen Wochen war der Ölspuck in und um Erle vorbei. Die einen mochten aufgeatmet haben, andere enttäuscht gewesen sein und wahrscheinlich wünschten sich alle, dass dieses blamable Ende bald in Vergessenheit gerät.
Erste Hälfte 20. Jahrhundert: Der schwarzer Waldmensch. Der Bart war schwarz und wild, das Gesicht und die Hände vor Schmutz starrend und dunkel verfärbt. Einer solchen Erscheinung konnte man kaum Vertrauen entgegenbringen. Alles, was er besaß, trug er auf dem Leib. Manchmal bis zu sieben Hosen und Jacken, die keine Knöpfe mehr hatten und mit Draht zusammengehalten waren. Doch Engelbert Lehnert, der 41 Jahre lang in den Wäldern der Herrlichkeit lebte, war weder ein Unhold noch ein Kinderschreck. Er konnte nicht Tritt fassen in der ländlichen Gesellschaft, in die er am 26. Dezember 1889 in Heiden hineingeboren wurde. Daher lebte er von den Gaben der Bauern. Diese Art von Leben brachte ihm zweifelhafte Berühmtheit ein. „Schwarzer Engelbert des Münsterlandes“, „Geheimnisvoller Waldmensch“, „Der Unheimliche aus den Wäldern“ titelten die Medien. Seine Eltern starben schon bald nach dem Ersten Weltkrieg, seine Geschwister zogen fort, das elterliche Anwesen ging in andere Hände über. Engelbert Lehnert hatte kein Zuhause mehr. So lebte er draußen, im Sommer wie im Winter, selbst wenn das Thermometer 20 Minus-Grade anzeigte. Den Zweiten Weltkrieg überlebte Engelbert in seinen Wäldern. Im ersten Kriegsjahr sah er die Flugzeuge, die über sein Gebiet zum Angriff nach Holland flogen, in den nächsten Jahren waren es Brände. Welche Ängste Engelbert in den Bombennächten ausgestanden haben mochte, weiß niemand. Nach dem Krieg blieb Engelbert Lehnert in seinem Wald, auch wenn es mit zunehmendem Alter beschwerlicher für ihn wurde.
Am Rosenmontag des Jahres 1956 wäre er beinahe verbrannt, als seine Kleidung an einem angeheizten Futterkessel Flammen fingen und seine Haut dabei hochgradig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Engelbert kam ins Lembecker Michaelisstift in Obhut eines Arztes und der resoluten Schwester Herma. Nach einiger Zeit bezog er dort eine einfache Kammer. Es dauerte Monate, bis Engelbert Lehnert wieder gesund war. Er sollte – vom Sozialamt betreut – acht Jahre im Michaelisstift bleiben, verschlossen und wortkarg. Fragte ihn jemand nach seinem Waldleben, wurde er zornig, drohte mit der Faust und wendete sich ab. An einem Wintertag, es war der 1. Dezember 1964, wurde er in der Abenddämmerung von einem Auto angefahren. Schwer verletzt kam er ins Krankenhaus. „Mir fehlt nicks. Ik heb bloß de Beene tebrocken.“ Doch am 8. Dezember endete die ungewöhnliche Lebensgeschichte Engelbert Lehnerts. Eine große Trauergemeinde gab ihm in Lembeck das letzte Geleit.
1943 Geheimgang – Vom Franziskanerkloster zu den Ursulinen? Bei den Wiederaufbauarbeiten nach der Zerstörung der Stadt stieß man auf einen „geheimen“ Gang, der die Phantasien der Dorstener schwelgen ließ. Denn seit Jahrzehnten hielt sich in Dorsten hartnäckig das Gerücht, dass es nach Gründung des Ursulinenklosters 1699 einen geheimen Gang zwischen dem Franziskanerkloster und den Nonnen gegeben habe. Das Gerücht amüsierte wohl die Patres und die Nonnen gleichsam, denn nichts daran ist wahr. Richtig ist vielmehr, dass vom Franziskanerkloster aus tatsächlich ein unterirdischer Gang gegraben wurde, aber keineswegs in frühen Zeiten und aus Gründen der Verlustierung, sondern erst im Jahr 1943. Damals war die Wehrmacht im Franziskanerkloster einquartiert. Der Flugabwehrabteilungskommandeur quartierte sich mit seinem Stab in das Kloster ein. Pater Heribert Griesenbrock erinnerte sich, dass die Soldaten aus militärischen Gründen plötzlich anfingen, einen unterirdischen Gang zu graben, über dessen Funktion sie Stillschweigen bewahrten. Da sie irrtümlich den Gang in die falsche Richtung vorantrieben, gaben sie wieder auf. Denn sie kamen bei Gemüse-Jansen im damaligen Drubbel vor dem Kloster heraus. Wohin sie wollten, ist bis heute nicht bekannt. Sicherlich nicht ins Kloster und auch nicht ins Gemüsegeschäft, denn dorthin brauchte man keinen geheimen Gang.
1926: Gründung eines Faulenzer-Vereins. Sicher war der Holsterhausener „Faulenzer-Verein“ der obskurste Verein in Dorsten und Umgebung. Leider ist über diese Gruppe nicht mehr viel in Erfahrung zu bringen, denn der Verein führte keine Chronik. Das Schreiben einer solchen hätte im Widerspruch zum Faulenzen gestanden und gegen die Statuten verstoßen. 1926 macht eine Notiz im Adressbuch von Holsterhausen (damals 60 Vereine) auf diesen sonderbaren Verein aufmerksam, von dem noch eine „Einladungskarte zum Beitritt in den Faulenzer-Verein“ sowie die Statuten erhalten sind. Darin steht u. a., dass „alle Studierenden, welche die Universität Brauweiler mit dem Erfolge ,Unverbesserlich‘ verlassen haben, … sofort als Ehrenmitglied in den Verein aufgenommen“ werden. Mitglied konnte übrigens „jeder besoffene Mensch werden, der nachweisen kann, dass er an der Erfindung der Arbeit absolut unschuldig“ sei, und dass er des Morgens erst dann aufstehen könne, wenn er dazu fünfmal ohne Erfolg aufgefordert wurde. Das Wort Arbeit in den Mund zu nehmen, war äußerst verpönt und wer dieses Wort erklären konnte, musste den Verein unverzüglich und auf Lebenszeit verlassen. – Das Bild zeigt die Titelseite des Statutenhefts.
Es sind die nicht angepassten, nicht obrigkeitsgläubigen Menschen, die mit ihrem Leben, ihren Schicksalen das alltägliche Leben bunt, manchmal traurig, manchmal lustig, interessant und lebendig machen. Wie liebevoll der Autor diese Menschen betrachtet und beschrieben hat. Eine freundliche Anthologie in der allgemeinen Freudlosigkeit. Vielen Dank.