W. St. – „Geschmacklosigkeit an den Fenstern des Alten Rathauses“. Unter dieser Überschrift veröffentlichten wir am 16. Oktober 2016 auf der Facebook-Seite von DORSTEN-transparent den folgenden Text:
„Ganz abgesehen davon, dass man die Verwendung von Kunststoff wegen des schädlichen Weichmachers reduzieren und deswegen beispielsweise Papier- anstelle von Plastiktüten verwenden sollte, was öffentlich gefordert wird, so sollte man Blumen und Grünpflanzen auch aus ästhetischen Gründen nicht durch Plastik ersetzen. Und schon gar nicht am Marktplatz, den man die „gute Stube“ der Stadt Dorsten nennt. Die Fenster des Alten Rathauses, „Kleinod“ des Platzes, sind mit 26 gleichförmigen grünen Plastikpflanzen in Blumenkästen verschandelt. Ein Blick auf dieses schöne städtische Gebäude, das die Bombardierung der Stadt 1945 als einziges historisches Bauwerk überstanden hat, zeigt, dass die Zuständigen ihre Verantwortung, Plastikmüll und Geschmackloses zu vermeiden, ernster nehmen sollten.“
Entweder haben die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung und im Trägerverein des Alten Rathauses diese Veröffentlichung, nicht gelesen, oder wenn sie sie gelesen haben, dann nicht ernst genommen, Denn die 26 Stücke gleich geformtes Plastikgemüse an den Fenstern des Alten Rathauses blieben. Auch mehrmalige Hinweise und Bitten an Vorstandsmitglieder des Trägervereins, zuletzt 2018 im Rathaus selbst, halfen nicht. Man wisse nicht, wer richtige Blumen an den Fenstern gießen sollte, war die persönliche Antwort. Auch die sonst in der Dorstener Interessengemeinschaft Altstadt aktiven Kaufleute störten sich nicht an dem zur Schau gestellten Plastikmaterial. Daher blieb das Plastikgemüse, das ja nicht gegossen werden musste, wohl aber das Haus verschandelte. Auch ein Hinweis an die Redaktion der „Dorstener Zeitung“ zeigte keine Reaktion. Zuletzt machten wir vor wenigen Tagen den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Rat der Stadt, Friedhelm Fragemann, darauf aufmerksam. Oh Wunder. Wer am Ostersamstag, den 20. April 2019, seinen Blick zu den Fenstern des Alten Rathauses erhob, der durfte staunen: Das hässliche Plastikgrün war verschwunden. Die langen Blumengefäße waren leer. Ist jetzt vielleicht doch zu hoffen, dass echtes Grün und vielleicht rote Hänge-Geranien das schöne Haus am Marktplatz zieren werden.
Lieber Herr Schürholz,
da ich mich nicht täglich in Dorsten aufhalte, es jedoch früher sehr geschätzt habe, in Dorstens schönen Geschäften, die Qualität und gute Beratung boten und Wert auf ihre Außenwirkung legten, einzukaufen, vermisse ich heute dieses Niveau. Unvergleichlich und unvergesslich der anschließende Kuchenschmaus im Café Maus. Wo findet der Innenstadt-Besucher heute solch ein Café mit Torten in ebenbürtiger Qualität? Bin dankbar für jeden Hinweis.
Ist es nicht traurig, dass all das Gute nicht mehr offensichtlich vorkommt?
Lieber WvS.
“Allerorten”? Langsam kann man das ärgerliche Schlechtreden von Dorsten nicht mehr lesen. Warum? Also: Die Innenstadt wird mit viel Aufwand attraktiver gemacht, die Betreiber der Geschäfte nehmen zeitweise Einbußen in Kauf, akzeptieren, dass die Innenstadt schöner wird, die Eigentümer verbessern mit dem öffentlichen Förderprogramm ihre Fassaden, die Dorstener Kaufmannschaft organisiert ein Event nach dem anderen. Die Innenstadt ist (dann) auch ein Magnet für die Besucher aus anderen Nachbarstädten. Der Marktplatz ist mit seinen Cafés beispielhaft für andere vergleichbare Kommunen in der Region. Für mich ein tägliches, ja hoch erfreuliches Bild!
Also – WvS – dann nennen Sie doch Ihre Kritikpunkte – und kommen Sie nicht mit diesen Allgemeinplätzen, mit denen keiner etwas anfangen und die man – ehrlich gesagt – auch langsam nicht mehr hören kann. Oder wollen Sie nur Ihren Frust loswerden, weil die Dorstener Politessen bei Ihnen zu eifrig waren?
Ich bin gespannt!
Mit besten Grüßen
Wilhelm Schürholz
p.s. Aber bitte – kommen Sie jetzt nicht mit dem Beispiel Mercaden!
So ist es: Geschmack hat man. Oder eben nicht.
Das lässt sich in Dorsten allerorten feststellen. Der letzte Schandfleck, Mercaden, wird wohl nicht der letzte bleiben.
So etwas wie Kulturbeauftragte gibt es in Dorsten nicht?