Von Wolf Stegemann
Geboren wurde er 1964 in Schermbeck und sein schulisches Rüstzeug bekam der deutsch-australische Literaturwissenschaftler und Germanist Franz-Josef Deiters auf dem Gymnasium St. Ursula in Dorsten mit auf den Weg in seinen Beruf. Er lehrt als Literaturwissenschaftler in Australien. Franz-Josef Deiters studierte Germanistik, Philosophie und Linguistik in Tübingen, wo er 1993 sein Magisterstudium abschloss. 1997 erhielt er seinen Doktortitel ( Dr. phil. ) und 2004 habilitierte er sich im Fach „Neuere Deutsche Literatur“. Nach einer Gastprofessur an der Universität Sarajewo in Bosnien-Herzegowina (2005) und einer Vertretungsprofessur an der Universität Frankfurt am Main im Jahr 2006 wechselte er im gleichen Jahr nach Melbourne (Australien), wo er seither an der Monash University lehrt. Er ist dort unter anderem Koordinator des Graduiertenprogramms für Literatur- und Kulturwissenschaften an der Arts Research Graduate School / Monash Institute of Graduate Research. 2010 wurde Franz-Josef Deiters als Fellow in die „Australien Academy of the Humanities“ berufen.
Die Forschungsgebiete von Franz-Josef Deiters reichen von der Geschichte der deutschen Literatur und Kultur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, dem Bereich der literarischen Ästhetik, der Theorie und Geschichte von Theater sowie den Schnittstellen von Literatur und Philosophie. Nach der Veröffentlichung seines jüngsten Buches über die Mediologie des Theaters der klassischen Episteme (Die Erweiterung der Bühne, Berlin 2015) konzentriert sich seine Forschung nun auf die Mediologie des Theaters des 20. und frühen 21. Jahrhunderts.
Zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen Literatur sowie zur Theaterästhetik: Deiters ist Initiator und Mitherausgeber von „Limbos: Australisches Jahrbuch der deutschen Literatur- und Kulturwissenschaften“ (Freiburg i. Br./Berlin/Vienna) und „Transpositionen: Australische Studien in deutscher Literatur, Philosophie und Kultur“. Zudem ist er Mitglied des Beirats der Reihe „vita activa“ (Paderborn). Deiters hat Konferenzbeiträge und Vorträge an Universitäten und akademischen Gesellschaften in Australien, Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika gehalten. Er ist Mitglied in mehreren akademischen Gesellschaften, darunter der „Australische Germanistikverband“ (GSAA, Schatzmeister und Mitglied der Geschäftsleitung 2007 bis 2011), die „Internationalen Vereinigung für Germanistik“ (IVG), die „Internationalen Herder-Gesellschaft“, die „Goethe-Gesellschaft in Weimar“, die „Deutsche Schillergesellschaft“, die „Heinrich von Kleist-Gesellschaft“ und das Netzwerk „Sprachen und Kulturen für australische Universitäten“ (LCNAU).
Zur Sache: 50 Jahre German Studies an der Monash University
50 Jahre Germanistik/German Studies an der Monash Universität in Melbourne – das Datum lädt zur Rückschau ein, zur Bildung des institutionellen Gedächtnisses. In diesem Sinne versammelt der von Deiters 2010 im Röhrig Universitätsverlag St. Ingbert vorgelegte Band Forschungsbeiträge von Monash-Germanisten, die im Laufe der Jahrzehnte entstanden sind. Er trägt damit dem Bedürfnis Rechnung, die Entwicklung, die das Fach an dieser Universität über die Zeit hinweg genommen hat, Revue passieren zu lassen; dem Bedürfnis, Geleistetes neu ins Auge zu fassen oder sich gar erstmals bewusst zu machen – und damit im Zusammenhang natürlich der Frage, ob sich Schwerpunkte der Forschung aufweisen lassen, welche die germanistische Forschung an der Monash Universität ausgezeichnet und ihr eine im Konzert der Disziplin vernehmbar eigene Stimme verliehen haben; der Frage nach solchen Charakteristika mithin, die etwa aus der australischen Lage oder der Gründungssituation Anfang der sechziger Jahre resultierten.
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Welch interessanten Artikel Sie verfasst haben, Herr Stegemann. Durch Sie und Ihre Seite “Dorsten transparent” erfährt man von Menschen, die (auch) in Dorsten ihr Rüstzeug mitbekamen, die eben auch ein gutes Licht auf diese ansonsten schattige Stadt werfen.
Gut, dass Sie den “richtigen journalistischen Riecher” haben! Dass Sie wissen, wie Interessantes an die Leser zu bringen ist.
Wie sehr ich das vermisse.